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Zdirekt! 04-2020

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10 NACHRUF TITELTHEMA

10 NACHRUF TITELTHEMA Bundesvorstand Mit voller Kraft gen Zukunft „Wählen, nutzen, wertschätzen – Zeitarbeit ist ein attraktives Arbeitsverhältnis“ – mit dieser Maxime ist der alte iGZ-Bundesvorstand gut gefahren und daran hält auch die neue Führungsriege fest. Auf seiner konstituierenden Sitzung hat der neu gewählte iGZ-Bundesvorstand unter Leitung des neuen und alten Bundesvorsitzenden Christian Baumann Anfang November die Leitplanken der Verbandsarbeit für die kommenden drei Jahre festgelegt. In Zeiten von Corona kam der Vorstand zwei Tage lang digital zusammen und hatte zunächst die traurige Aufgabe, eine Lücke in seinen Reihen zu schließen: Durch den tragischen Todesfall der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Manuela Schwarz war zunächst diese Position leider neu zu besetzen. Der Bundesvorstand beschloss nach interner Diskussion einstimmig, bis zur nächsten Mitgliederversammlung am 24. Juni 2021 in Hannover Irene Schubert, bisher Besitzerin im iGZ-Vorstand, kommissarisch für das Amt der stellvertretenden Bundesvorsitzenden zu benennen. Die Zeitarbeitsbranche sieht sich großen Herausforderungen gegenüber: Angefangen beim Strukturwandel in zentralen Einsatzfeldern wie der Metall- und Elektro- Industrie, über die Coronakrise und die notwendige Neupositionierung durch veränderte gesetzliche bzw. tarifliche Rahmenbedingungen bis hin zu neuen arbeitsmarktpolitischen Trends wie mobiles Arbeiten und Digitalisierung. Mit einem offensiven Strategiekonzept will der iGZ als starker Arbeitgeberverband diese tatkräftig aufgreifen, ihnen gerecht werden und den Mitgliedsunternehmen mehr Nutzen für den erfolgreichen Marktauftritt verschaffen. RECHT – GESETZ – TARIF Inhaltlich hat sich der Vorstand auch für diese dreijährige Amtsperiode wieder ambitionierte Verbandsziele gesetzt. Sie umfassen neben den von den 3.700 Mitgliedsunternehmen geschätzten zahlreichen iGZ- Serviceleistungen durch das hauptamtliche Team in Münster und Berlin – wie beispielsweise die Rechtsberatung, Newsletter und Arbeitshilfen – einige neue Schwerpunkte. Von der Vision „Wählen, nutzen, wertschätzen – Zeitarbeit ist ein attraktives Arbeitsverhältnis“ hat der Vorstand Missionen und konkrete Handlungsfelder abgeleitet und in verschiedenen Strukturkonzepten zusammengefasst, die jeweils in gemischten Teams von Ehren- und Hauptamt verantwortlich weiterverfolgt und SMART (Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch und Terminiert) umgesetzt werden sollen. Eines der abgeleiteten Projektfelder ist der Bereich „Recht, Gesetz, Tarif“. Hierzu gehört etwa die kritische Begleitung der Rahmengesetzgebung zur Arbeitnehmerüberlassung, innovative tarifliche Impulse sowie Analysen zur arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung nebst etwaigen Musterklagen.

Z direkt! 04/2020 TITELTHEMA NACHRUF 11 IMAGE DER ZEITARBEIT VERBESSERN Weiterhin sollen kreative glaubwürdige Initiativen ergriffen werden, um die Erhöhung der Attraktivität der Zeitarbeit in der öffentlichen Wahrnehmung weiter zu verbessern. Die erfolgreiche Kampagne „Zeitarbeit: Eine gute Wahl.“ wird fortgesetzt und ausgeweitet. Außerdem bleibt es ein vorrangiges iGZ-Ziel, drohende und bestehende sektorale Zeitarbeits-Verbote (wie etwa im Bauhauptgewerbe, in der Fleischindustrie und Pflege oder die Beschäftigung von Nicht-EU-Ausländern) zu verhindern und mit rechtlichen Mitteln dagegen vorzugehen. Dies wurde auf der iGZ-Mitgliederversammlung im September in einer einstimmig verabschiedeten Resolution auch so von der Verbandsspitze gefordert. Zur Durchsetzung der verbandlichen und branchenpolitischen Ziele wird zukünftig eine stärkere Internationalisierung durch länderübergreifende Allianzen weiter vorangetrieben. Internationale Kongresse mit Zeitarbeitsexperten aus den EU-Ländern sind in Planung. Strategische Allianzen, Lobbying und kontinuierliche Aufklärungsarbeit sind weiterhin auf nationaler Ebene unabdingbar. Verbandsseitig werden Netzwerke ständig erweitert und der Wirkungskreis für die Mitgliedsunternehmen so noch effektiver ausgebaut. Alle sollen als „Markenbotschafter“ zur Verbreitung der gemeinsamen iGZ-Kernaussagen unterwegs sein und als „Influencer“ mit dazu beitragen, dass die Reputation der Personaldienstleistungen kontinuierlich weiter verbessert werden kann. Jeder Einzelne kann hierbei seinen Beitrag und sich aktiv in der lokalen Politik oder in lokalen Verbänden engagieren. Nur gemeinsam ist die Branche in der Lage, langfristig eine positive Wahrnehmung der Zeitarbeit zu erreichen und zu festigen. NEUE BILDUNGSANGEBOTE Auch der Bereich „Bildung & Beruf“ soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Die iGZ- Bildungsangebote sind breit gefächert und umfassen viele Wissensvermittlungsangebote, die den Branchenakteuren im betrieblichen Alltag helfen, einen qualifizierten Job zu machen. In einer neuen „Lernwelt“ bietet der iGZ verschiedene Lernangebote wie Webinare, Seminare, Lernvideos und E-Learning, die jeder nach seinen individuellen Bedürfnissen kombinieren kann. In Zukunft wird sogar die Möglichkeit geben, die jeweils erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten durch ein fachbezogenes duales Studium zu akademisieren (mehr dazu auf Seite 39). Die soziale Verantwortung der Branche für seriöse und nachhaltige Unternehmensarbeit steht im Mittelpunkt des Projektfeldes „CSR/Qualitätsstandards“. Die Mitgliederversammlung hat die Grundsätze bereits in die Präambel des iGZ-Ethik-Kodex’ aufgenommen und für alle zur verbindlichen Richtschnur gemacht. Wie hier Mehrwerte und eine Art „Gütesiegel“ generiert werden können, werden in einer iGZ-Projektgruppe erarbeitet und als Muster zur Verfügung gestellt. Entsprechendes gilt für die Qualitätssicherung von Arbeitnehmerüberlassung durch systematische Evaluation von praxisorientierten Modellen in der Branche. Im Projektfeld „Digitalisierung“ soll beispielsweise die neue iGZ-Plattform matchtime-personal.de mehr Kunden integrieren und die Akquise insoweit verstärkt werden (weitere Details dazu auf Seite 17). Dazu soll die iGZ- Homepage modernisiert und bei einem Relaunch die Angebote im internen Mitgliederbereich erweitert werden. In den Projektfeldern „Gesundheit/Prävention“ sowie „Arbeitsmarktforschung“ will der iGZ innovative Ansätze finden, die zu neuen, faktenbasierten Erkenntnissen für die Branche führen und dazu beitragen, Vorurteilen – wie etwa „Zeitarbeit macht krank“ oder „Zeitarbeit ist ein prekäres Arbeitsverhältnis“ – wirksam zu begegnen. Auf der nächsten Vorstandsitzung im Dezember werden diese ersten Workshop-Pläne konkretisiert und um den Bereich „Kommunikation“ noch ergänzt. WS

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