36 AKTIV Zeitarbeit alterlos Eigentlich ist es ja ein Grund zur Freude, aber als Valentina Radaev im Rahmen einer Feierstunde von Petra Eisen in die Rente verabschiedet wurde, flossen dann dicke Krokodilstränen. Florian Eisen | Geschäftsführer und Valentina Radaev | Buchhalterin Das ging denn doch so ans Herz, dass Eisen, Inhaberin des iGZ-Mitgliedsunternehmens Eisen Personal-Service, ihre Buchhalterin in Teilzeit weiterbeschäftigte. Das ist jetzt fünf Jahre her, und die heute 70-Jährige wacht noch immer – quasi als „Kontrollorgan“ – über alle buchhalterischen Vorgänge im Büro. „Sie findet alle Fehler und achtet auf die Einhaltung aller Termine“, lobt Petra Eisen, die auch als iGZ-Landesbeauftragte für Bayern aktiv ist, ihre langjährige Mitarbeiterin. „Firma ist für mich Familie“, strahlt die gelernte Industriebuchhalterin, die mit ihrem Werdegang ein klassisches Beispiel für typische Lebensläufe in der Zeitarbeitsbranche ist: 1949 in einem russischen Dorf an der Grenze zur Ukraine geboren, kam Radaev 1997 mit Ehemann und Mutter nach Deutschland. Auf ein Zeitungsinserat hin bewarb sie sich 2000 als 50-Jährige bei Petra Eisen, die ihr schließlich eine Chance gab. „Das war nicht ganz einfach“, erinnert sich die Geschäftsführerin. Migrationshintergrund, ein in Deutschland nicht anerkannter Abschluss, keine Computerkenntnisse: „Es gab viele Hürden, aber Valentina hat alles in Weiterbildungskursen nachgeholt“, blickt Eisen, die ehrenamtlich als Sprecherin der Landesbeauftragten im iGZ-Bundesvorstand aktiv ist, auf die Anfangszeiten zurück. Zum Glück habe ihre Buchhalterin in Russland bereits in der Grundschule Deutsch gelernt.
Z direkt! 04/2019 AKTIV 37 Und sie bekam Hilfe von unerwarteter Seite: Der elfjährige Florian Eisen führte sie in die Welt der Computer ein – im Gegenzug gab’s dann ab und an ein leckeres Mittagessen und die allseits beliebte Hausaufgabenkontrolle, wenn Florians alleinerziehende Mutter beruflich im Einsatz war. „Er ist wie ein Enkel für mich“, bis drei Stunden Arbeitsaufwand einspart.“ 2015 führte das Unternehmen zudem ein computergesteuertes Dokumentenmanagement ein. Für Valentina Radaev installierte das iGZ-Mitglied eigens einen PC-Arbeitsplatz, der individuell auf ihre Tätigkeiten abgestimmt ist. „Sie hat eine absolute Vertrauensstellung und kontrolliert »Ich habe einen riesigen Spaß daran, immer wieder etwas Neues zu lernen.« lächelt sie ihren heutigen Juniorchef an. Nicht ganz unschuldig dürfte der geschäftsführende Gesellschafter auch an Radaevs Intention und Motivation sein: „Ich möchte vor allem auch mit jungen Leuten zusammen sein, zuhause sitzen doch nur die Älteren“, gesteht sie schmunzelnd ein. Im Vergleich zu früher sei sie heute aber wesentlich entspannter bei der Arbeit. Das liegt wohl letztendlich unter anderem auch daran, dass die Bürokratie unter Florian Eisens Regie nahezu komplett digitalisiert wurde. Es wurde beispielsweise ein Label-System für digitale Personalakten entwickelt, „das“, so Eisen, „täglich ein die buchhalterischen Vorgänge im Hintergrund“, erläutert Petra Eisen die Aufgabengebiete. Festgelegt sei sie mit Blick auf die kontinuierliche digitale Weiterentwicklung beileibe nicht – und das begrüßt die 70-Jährige ganz besonders: „Ich habe einen riesigen Spaß daran, immer wieder etwas Neues zu lernen“, betont die Buchhalterin. Aus- und Weiterbildung finde ja zudem regelmäßig auch im Haus statt. Die Hände in den Schoß legen wolle sie dabei noch lange nicht: „Ich möchte so lange arbeiten, wie es körperlich und geistig möglich ist“, unterstreicht sie nachdrücklich. WLI Martin Bach | Vertriebsleiter, Kathrin Brand | Niederlassungsleiterin, Valentina Radaev | Buchhalterin, Petra und Florian Eisen | Geschäftsführer
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