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Zdirekt! 04-2018

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Z direkt! Unterwegs Unterwegs Z direkt! iGZ-Landeskongress Süd in Stuttgart Die eigenen Botschaften in die Öffentlichkeit tragen Ganz im Zeichen der neuen iGZ-Kampagne „Zeitarbeit: Eine gute Wahl.“ stand der Auftakt des iGZ-Landeskongresses Süd in Stuttgart. Petra Eisen, iGZ-Landesbeauftragte für Bayern, begrüßte die rund 250 Teilnehmer und erinnerte an die aktuell „gewaltigen Herausforderungen für die Zeitarbeitsbranche“. Unter anderem verwies die Sprecherin der Landesbeauftragten im iGZ-Bundesvorstand auf die AÜG- Reform. „Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken“, appellierte sie an das Forum, sich den Aufgaben zu stellen und die Zeitarbeitszukunft gemeinsam zu gestalten. Mit Blick auf die Kampagne ermunterte sie das Plenum, Aufklärungsarbeit zu betreiben, die Stärken der Branche zu kommunizieren sowie „selbstbewusst und aufrecht“ in der Wirtschaft zu agieren. Wertschätzen Unter dem Motto „Gemeinsam viel bewegen“ präsentierte Manuela Schwarz, iGZ-Bundesvorstandsmitglied, die Inhalte der neuen Kampagne. Basis sei die Bundesvorstandsvision des Imagewandels – immer noch herrsche ein vorwiegend negatives Bild über die Zeitarbeitsbranche. Unter der Überschrift „wählen, nutzen, wertschätzen“ gelte es, Zeitarbeit als attraktives Arbeitsverhältnis vorzustellen. Auf diesen Fakten baue nun die neue Kampagne auf, die prägnante Kommunikation und vor allem Glaubwürdigkeit in den Mittelpunkt stelle. Deshalb habe der iGZ auf authentische Aussagen gesetzt – Zeitarbeitnehmer kommen, so Schwarz, selbst zu Wort und berichten in Bild und Ton, warum Zeitarbeit für sie eine gute Wahl sei. Rollenverständnis „Was zukunftsfähige Zeitarbeit wirklich ausmacht“ erklärte anschließend der iGZ-Bundesvorsitzende Manuela Schwarz, iGZ-Bundesvorstandsmitglied, stellte die Kampagne „Zeitarbeit: Eine gute Wahl.“ vor. Christian Baumann: „Was wir in den letzten eineinhalb Jahren auf die Beine gestellt haben, ist etwas Neues“, erklärte er den Wechsel von reaktiver zu aktiver Kommunikation. Zunächst allerdings stehe die Frage nach dem eigenen Rollenverständnis im Raum. Baumann richtete den Blick auf die Kernprobleme der Branche, nannte die Auswirkungen der AÜG-Reform, die Digitalisierung, die Erosion der Margen und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit als alltägliche Herausforderungen für die Unternehmen. Als Beispiele nannte er die Darstellungen von Zeitarbeit bei politischen Parteien wie etwa Die Linke und AfD sowie in den Medien, die unterm Strich ein negatives Bild erzeugen. Eigene Botschaften Deshalb, so Baumann, sei es unabdingbar, mit den eigenen Botschaften in die Öffentlichkeit zu gehen, mit Verantwortlichen zu sprechen und Aufklärung zu betreiben. Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit seien weitere Aspekte, die es für die Branche zu beachten gelte – digitale Transformation spiele eine immer noch zu unwichtige Rolle, betonte der iGZ- Bundesvorsitzende. Lediglich bei den Top 10 Unternehmen der Zeitarbeit sei der hohe Stellenwert der Digitalisierung zu 100 Prozent erkannt worden. Hohe Kompetenz Baumann unterstrich den engen Zusammenhang von Zukunftsfähigkeit, Glaubwürdigkeit und damit auch Image der Branche. „Wir müssen daran arbeiten, dass das Bild der Zeitarbeit in der Öffentlichkeit nicht schlechter wird“, rief er dazu auf, sich gemeinsam dafür zu engagieren. Er glaube nicht, dass es zu spät sei, denn Zeitarbeit habe in Sachen Rekrutierung eine extrem hohe Kompetenz. „Flexibilität ist unsere DNA“, erläuterte Baumann, warum die Branche mit Blick auf die Volatilität der Märkte ein unerlässliches Element der deutschen Wirtschaft im nationalen wie auch internationalen Wettbewerb sei. Mut, Integrität, Zukunftsgewandtheit und Professionalität seien die Kernpunkte, um das eigene Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Arbeitgebermarke optimieren Bis heute hätten wir eine einfache Regel in unserem Kopf: „Fremd gleich Gefahr gleich Ablehnung“, meinte Daniela A. Ben Said, Quid agis GmbH. Trotzdem motivierte sie die Teilnehmer dazu, neue Denkansätze auszuprobieren. In ihrem Vortrag „Arbeitgebermarke: Wie Sie sich top positionieren“ gab sie Tipps, wie sich Unternehmen mit einfachen Mitteln kreativ von der Masse abheben können. BA-Prüfpraxis RA Jörg Hennig, HK2 Rechtsanwälte, referierte über die Prüfpraxis der Bundesagentur für Arbeit (BA). Im Wesentlichen gehe es darum, die Zuverlässigkeit des Zeitarbeitsunternehmens einzuschätzen. Entscheidend sei letztlich weniger, ob in der Vergangenheit mal ein Fehler unterlaufen sei. Es müsse aber überzeugend vermittelt werden, dass dieser Fehler künftig nicht wieder passiere. „Hier hilft ja oft schon ein passendes Seminar beim iGZ“, gab Hennig den Zuhörern schmunzelnd einen Tipp. Schriftform im Fokus Neben der korrekten Entgelteingruppierung werde auch die korrekte Beschreibung der Tätigkeit kontrolliert. „Es kommt auf die Tätigkeit an, nicht auf die Berufsbezeichnung“, erinnerte Hennig. Derzeit überprüfe die BA oft, ob der Arbeitgeber den Arbeitnehmer darauf hinweise, dass der Urlaubsanspruch am Jahresende verfalle, warb Hennig um besondere Aufmerksamkeit. Auch die Umsetzung der Schriftform sei verstärkt in den Fokus der BA-Prüfteams gerückt. Abschließend gab Hennig Hinweise, was bei welcher Art der Beanstandung zu tun sei. Änderungen durch die AÜG-Reform „Nach den Belastungen durch die Offenlegungspflicht und das gesetzliche Equal Pay ist nun auch die Überlassungshöchstdauer zur Realität geworden“, fasste Dr. Martin Dreyer, iGZ-Geschäftsführer, die aktuelle Situation nach der Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zusammen – und erläuterte noch einmal die Feinheiten der drei neuen Regelungen. Chance und Hürde zugleich Außerdem ging er auf die weiteren geplanten Gesetze ein. Die Bundesregierung möchte es Arbeitnehmern erleichtern, ihre Arbeitszeit temporär zu verringern. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten der Befristung von Arbeitsverhältnissen deutlich beschränkt werden. „Beide Vorhaben sind nicht gerade arbeitgeberfreundlich“, resümierte Dreyer, „und sorgen für ein erhöhtes Flexibilitätsbedürfnis von Unternehmen.“ Das berge einerseits Chancen für die Zeitarbeitsbranche. Andererseits seien Zeitarbeitsunternehmen natürlich auch von den geplanten Einschränkungen betroffen, warnte er vor zu viel Euphorie. Maren Letterhaus / Wolfram Linke 38 39

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