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Zdirekt! 04-2015

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Z direkt! Titelthema Wie werde ich Ausbilder und was sollte ich wissen? PDK-Ausbildung im Überblick Seit seiner Einführung 2008 hat sich die Ausbildung der Personaldienstleistungskaufleute (PDK) zu einem allgemein anerkannten Beruf entwickelt. „Die Vorteile liegen auf der Hand“, bestätigen viele Ausbilder. „Mit dem PDK betreiben wir gezielte Personalentwicklung.“ Die örtlichen Industrie- und Handelskammern (IHK) bieten jede Menge Unterstützung. Es empfiehlt sich deshalb, zuerst Kontakt zum IHK-Ausbildungsberater aufzunehmen. Als Ausbilder geeignet sind Geschäftsführer oder Mitarbeiter, die über eine langjährige Berufserfahrung verfügen und einen Ausbilderschein („AdA-Schein“) haben, der die erforderlichen arbeitspädagogischen Kenntnisse nachweist. Der „AdA-Schein“ kann bei Bedarf in kurzer Zeit nachgeholt werden. Da es verschiedene Ausnahmeregelungen gibt, sollte vorab unbedingt mit der IHK gesprochen werden. Zeitarbeitsunternehmen schließen mit dem PDK-Azubi einen Ausbildungsvertrag ab und lassen ihn bei der IHK eintragen. Ausbildungsverträge stehen auf der Website der IHK zum kostenlosen Download. Ausbildungsinhalte Alle Inhalte, die einem PDK-Azubi zu vermitteln sind, beinhaltet die Ausbildungsordnung. Damit wird nach dem Bundesausbildungsgesetz ein staatlich anerkanntes Berufsbild rechtsverbindlich gemacht und genau definiert. Als Teil davon benennt der Ausbildungsrahmenplan die Inhalte im Detail und gibt vor, in welchem Ausbildungsjahr schwerpunktmäßig welche Fertigkeiten und Kenntnisse erlernt werden sollen. PDK-Ausbilder sind zum Beispiel für die Praxisumsetzung der Themen Vertrieb, Rekrutierung, Mitarbeiterbetreuung und Arbeitssicherheit verantwortlich. Berufsschule Die PDK-Ausbildung gehört zu den dualen Ausbildungsgängen, die drei Jahre dauern. Die Berufsausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Zweimal in der Woche besuchen PDK üblicherweise die Berufsschule. Falls die Schule zu weit entfernt ist, wird Blockunterricht angeboten. Da es den PDK erst seit acht Jahren gibt, ist das Netz der Berufsschulen nicht so dicht wie bei traditionellen Berufen. Eine Liste aller PDK-Berufsschulen steht unter www.alle-achtung.info. Kosten Der PDK-Ausbildungsbetrieb übernimmt die Kosten für das Einrichten eines Arbeitsplatzes, die Eintragungsgebühren bei der Kammer, die Kosten für Prüfungs- und Lernmaterial und für gegebenenfalls externe Lehrgänge. Dazu müssen die Ausbildungsvergütung und die Sozialleistungen gerechnet werden, die fast 90 Prozent der Ausbildungskosten ausmachen. Für den PDK gibt es keinen Ausbildungstarifvertrag, sondern die Arbeitgeberverbände der Zeitarbeit haben Empfehlungen ausgesprochen. Laut BiBB- Report 1/2015 lagen die Bruttokosten für das Ausbildungsjahr 2012/2013 für kaufmännische Berufe durchschnittlich bei 18.206 Euro pro Unternehmen. Demgegenüber standen die Produktivleistungen eines Azubis in Höhe von durchschnittlich 14.654 Euro. Die Produktivleistung des Auszubildenden steigt dabei vom ersten bis zum dritten Ausbildungsjahr an, so dass sich die Ausbildungs-Nettokosten letztlich auf rund 2.000 Euro belaufen. Ausbilden verursacht also nicht nur Kosten, sondern bringt vor allem auch schon während der Ausbildungszeit einen großen Nutzen. Verbundausbildung Ist ein Zeitarbeitsunternehmen der Meinung, dass es nicht alle Inhalte, die im Ausbildungsrahmenplan aufgeführt sind, fachgerecht vermitteln kann, kann es im Verbund ausbilden. Das ist gerade für kleine oder auch sehr spezialisierte Personaldienstleister eine Option. Dabei schließt sich meistens ein „Leitbetrieb“ mit einem oder mehreren Partnerbetrieben zusammen. Im Zuge des demographischen Wandels 20

Z direkt! wird es immer schwerer, geeignete Azubis zu finden. Als Kanäle bieten sich unter anderem Social Media – darunter auch die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit – Schul-Infotage oder Ausbildungsmessen an. Sinnvoll ist auch der Kontakt mit dem Arbeitgeber- Service der Arbeitsagentur. Bei der Rekrutierung ist es hilfreich, auf innerbetriebliche Karrierechance hinzuweisen. Personaldienstleistungskaufleute können sich zum IHK-geprüften Personaldienstleistungsfachwirt und anschließend zum Betriebswirt qualifizieren. Neue PDK-Broschüre iGZ-Umfragen haben ergeben, dass PDK-Azubis häufig etwas älter sind: 2013 waren beispielsweise 35 Prozent über 23 Jahre alt. Viele iGZ-Ausbildungsbetriebe sehen in Studienabbrechern eine passende Zielgruppe. Die Azubis sind älter und können sich oft selbstsicherer positionieren. In Kürze gibt der iGZ eine PDK-Broschüre heraus, die Studienabbrecher und Neuorientierer anspricht. Damit können Mitgliedsunternehmen, Studienberatungen und Arbeitsagenturen auf wechselwillige Studenten zugehen. 2014 wurden 909 PDK- Ausbildungsplätze besetzt, das sind mehr als im Vorjahr. Die Zahlen für 2015 sind noch nicht veröffentlicht, aber entgegen des generellen Trends scheint sich der Branchenberuf positiv zu entwickeln. Selbst auszubilden lohnt sich auf jeden Fall: Gut ausgebildeter PDK- Nachwuchs sichert die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft eines Unternehmens. Dr. Jenny Rohlmann Wichtige Links und Broschüren zur (PDK-) Ausbildung: PDK-Website mit Infos und Dokumenten www.alle-achtung.info Zahlen, Daten, Fakten und Infos zur Vergütung www.ig-zeitarbeit.de/bildung/ausbildung/pdk Karrierechancen für PDK www.ig-zeitarbeit.de/bildung/weiterbildung Einen guten Überblick gibt die BA-Broschüre „Zukunft sichern. Ausbildung ermöglichen.“. Unter dem Titel „Erfolgreich ausbilden“ bietet die IHK einen nützlichen Ratgeber mit praktischen Checklisten an. www.ig-zeitarbeit.de/system/fi les/2015/ ihk-ratgeber_erfolgreich-ausbilden.pdf Ausbildungsinteressierte können auch unter pdk@ig-zeitarbeit.de die kostenlose iGZ-Ausbildermappe bestellen. 21

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