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Zdirekt! 03-2018

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Z direkt! Titelthema Titelthema Z direkt! PDK-Azubi nimmt besonders langen Fahrtweg auf sich Zwei Stunden zur Berufsschule Mehr Engagement kann eine junge Auszubildende wohl kaum an den Tag legen: Wenn Chiara Lay sich morgens auf den Weg zur Berufsschule macht, ist es noch fast Nacht. Denn für die angehende Personaldienstleistungskauffrau (PDK) aus Saarlouis liegt die nächstgelegene Berufsschule im 153 Kilometer entfernten Mannheim. „Ich wollte unbedingt eine ‚echte‘ Personaldienstleistungskauffrau werden“, erklärt Lay, warum sie zweimal wöchentlich die Fahrt von zwei Stunden auf sich nimmt – pro Strecke. Bürokauffrau hätte sie in der Nachbarstadt Saarbrücken lernen können. „Aber bei dieser Ausbildung fehlten mir die konkreten Inhalte, die ich für meine Arbeit im Zeitarbeitsunternehmen brauche.“ Ausbildung bevorzugt Schon früh stand für die 22-Jährige fest, dass die Zeitarbeit die richtige Branche für sie ist. Ihr Fachabitur habe sie im sozialen Bereich gemacht. „Da wusste ich anschließend, dass ich lieber in die Wirtschaft gehen möchte“, schmunzelt sie. Sie wünschte sich einen Job, in dem sie Büroarbeit mit dem direkten Kontakt zu anderen Menschen verbinden kann. Nach der Schule begann sie dann zunächst ein betriebswirtschaftliches Studium. „Aber dabei fehlte mir schnell die praktische Arbeit.“ Zufälliger Kontakt Der Kontakt zum iGZ-Mitglied TimePartner entstand dann eher zufällig. „Mein Vater ist als Produktionsleiter tätig und wollte Zeitarbeitskräfte beschäftigten. Deshalb hat er sich mit Brigitte Erang getroffen.“ In dem Gespräch mit der Gebietsleiterin des iGZ- Mitglieds ging es dann nicht nur um die benötigten Zeitarbeitskräfte, sondern auch um Chiara Lay. „Frau Erang hat meinem Vater vorgeschlagen, ich solle mich doch einfach mal bewerben“, erinnert sie sich. Aufgabengebiet erklärt Im Vorstellungsgespräch erklärte Erang genau, welche Aufgaben auf die angehende Personaldienstleistungskauffrau zukommen. „Da war ich sofort Feuer und Flamme“, so Lay. „Das war genau das, was ich gerne machen wollte!“ Erang schlug der damals 20-Jährigen vor, sie könne auch eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolvieren – das hätte weniger Fahraufwand bedeutet. „Aber Frau Lay war nicht von ihrem Plan abzubringen“, denkt die Gebietsleiterin zurück. „Sie war fest entschlossen, dass die Ausbildung zur Personaldienstleistungskauffrau genau das Richtige für sie ist.“ Mit dem Teamfahrzeug zur Berufsschule Was fehlte, war noch eine Lösung für das Berufsschulproblem – und auch die war schnell gefunden. Das iGZ-Mitglied stellte der jungen Auszubildenden ein Teamfahrzeug zur Verfügung, mit dem sie die weite Strecke zur Berufsschule absolvieren kann. „Sonst würden ja allein die Benzinkosten einen großen Teil des Ausbildungsgehaltes verschlingen“, gibt Erang zu bedenken. „Total glücklich mit meinem Job“ Nach den Sommerferien beginnt für Lay das dritte und letzte Ausbildungsjahr. Ein Ende der vielen Fahrerei ist also absehbar. Wenn es nach der PDKlerin geht, müsste sich ansonsten aber eigentlich nichts ändern: „Ich bin total glücklich mit meinem Job hier und würde mich natürlich riesig freuen, wenn ich nach der Ausbildung übernommen werde.“ Und Erang signalisiert lächelnd, dass die Chancen dazu wohl recht gut stehen. Maren Letterhaus PDK-Berufsschulen Deutschlandweit gibt es 33 Berufsschulen, die die Ausbildung der Personaldienstleistungskaufleute anbieten. Die Verteilung folgt deutlich dem Prinzip von Angebot und Nachfrage: Die meisten Berufsschulen gibt es demnach dort, wo es auch die meisten PDK-Auszubildenden gibt – in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg. Problematisch sind die weißen Flecken auf der Landkarte, wie beispielsweise im Saarland. Denn wo keine Berufsschule in der Nähe ist, lassen sich auch nur wenige Nachwuchskräfte für die PDK-Ausbildung begeistern. 20 21

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