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Zdirekt! 02-2023

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8 TITELTHEMA »Wir

8 TITELTHEMA »Wir werden schlagkräftiger sein, mit einer Stimme sprechen und das ist gut für unsere Branche.« Florian Swyter | Hauptgeschäftsführer BAP Es ist allerdings nicht der erste Anlauf, die Kräfte zu bündeln. Ähnliche Verschmelzungsbestrebungen gab es bereits 2013, damals stimmten die iGZ-Mitglieder gegen eine Fusion. Was ist heute anders als vor zehn Jahren? FS: Auch wenn ich damals noch nicht dabei war – es war eine andere Situation. Der BAP war da gerade erst zwei Jahre zuvor gegründet worden, aus einer Verbandsverschmelzung zwischen dem Arbeitgeberverband Mittelständischer Personaldienstleister (AMP) und dem Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA). Beim iGZ gab es damals Vorbehalte, die auch historisch begründet waren. Aber seitdem hat sich viel getan. Seit 2013 gibt es eine enge Zusammenarbeit – angefangen mit der Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ) über Projekte wie die Ausbildung der Personaldienstleistungskaufleute (PDK) bis hin zur gemeinsamen Stoßrichtung beim Kurzarbeitergeld und beim Verbot der Zeitarbeit in der Fleischindustrie. Aus unserer Mitgliedschaft erfahre ich eine breite Unterstützung unserer Pläne, einen neuen Verband zu gründen, und ich bin optimistisch, dass die finale Wahl bei der BAP-Mitgliederversammlung am 21. Juni positiv ausfallen wird. WS: Damals vor 2013 hatten viele beim iGZ den Eindruck, dass die Kollegen vom BZA uns als eine Art Betriebsunfall gesehen haben. ‚Da haben sich ein paar verirrt, das wird sich schon wieder legen.‘ – so nach dem Motto, verbunden mit einer gewissen Arroganz. Wir waren als Arbeitgeberverband ein bisschen anders, zunächst als Interessengemeinschaft aufgestellt und sehr basisdemokratisch organisiert. Wir galten als kleine Schwester in Münster und wurden nicht wirklich ernst genommen. Und beim iGZ galten BZA und dann BAP als typische Arbeitgeberverbände – die kulturellen Unterschiede waren immens. Damals war das Vertrauen für ein Zusammengehen nicht da. Das hat sich aber geändert, vor allem auf Sachebene. Wir müssen an einem Strang ziehen und sind seit einigen Jahren gemeinsam unterwegs, beispielsweise in Sachen VBG Berufsunfallversicherung oder PDK. Die Kooperationen haben gezeigt: Ein Zusammengehen lohnt sich. Die De- Anzeige Die All-in-One Software für Personaldienstleister Die BSS-Gruppe ist auf ERP-Systeme für die Zeitarbeit spezialisiert. Als Basis dient Microsoft Dynamics 365 Business Central. Mit BSS.TIME haben wir eine Branchenlösung entwickelt, die sich seit mehr als 20 Jahren bei zahlreichen mittelständischen Unternehmen bewährt hat. BSS Business Solutions for Services GmbH Zentrale Kassel Königstor 35 34117 Kassel Mit 6 Standorten in Deutschland. „Ohne digitale Abläufe, wie die Zeiterfassung oder die dynamische Lohnberechnung wäre ein stabiles Wachstum heute nicht ansatzweise möglich.“ Moritz Hünnies Leiter Informationsmanagement avitea Industrieservice GmbH

Z direkt! 02/2023 TITELTHEMA 9 Florian Swyter | Werner Stolz vise hieß bisher: ‚Getrennt auftreten, vereint schlagen.‘ Jetzt sollte sie lauten: ‚Gemeinsam auftreten und noch stärker schlagen.‘ Wir haben derzeit mehr als 3.800 Mitgliedsunternehmen, der BAP hat rund 1.800 – das wäre ein Organisationsgrad ohnegleichen. Bei den ersten Verschmelzungsbemühungen hatten vor allem kleine und mittelständische Unternehmen ihre Befürchtungen geäußert, sie könnten unter den großen Fischen im Becken nicht mehr gehört werden. Ist das weiterhin eine Sorge der iGZ-Mitgliedschaft? WS: Bevor wir in die Gespräche mit dem BAP gegangen sind, haben wir unsere Mitglieder befragt, über 600 haben geantwortet. Wir haben aber nicht nur nach einer möglichen Zustimmung gefragt, sondern auch nach Punkten, auf die wir besonders achten sollen, und nach Themen, die unseren Mitgliedern wichtig sind. Und ja, es gab auch kritische Stimmen. Wie würde etwa eine gemeinsame Beitragsordnung aussehen? Der BAP hat eine Beitragsordnung, die auf dem Umsatz der Unternehmen basiert, der iGZ eine, bei der die Anzahl an Niederlassungen im Mittelpunkt steht. ‚Müssen wir dann jedes Jahr die Hosen runterlassen und unsere Umsatzzahlen präsentieren?‘, war etwa eine Frage. Das würde doch dann alles viel zu teuer. Nein, wird es nicht. In einem neuen Verband würde das iGZ-Beitragsmodell gelten, mit einem leicht erhöhten – an die Inflation angepassten – Grundbetrag. Wir werden auch weiterhin eine Deckelung bei den Niederlassungen haben. Und ich kann nur sagen: Ihr braucht gar keine Angst zu haben. Die Großen werden nicht die Kleinen dominieren, sondern wir bilden hier ein gemeinsames Kompetenznetzwerk. Ob die Mitglieder beider Arbeitgeberverbände da mitgehen, wird sich bei den Abstimmungen am 21. Juni zeigen. Wenn beide Seiten zustimmen, was passiert dann? FS: Wir haben eine Satzungshülle erarbeitet und haben bereits die Eintragung des möglichen neuen Gesamtverbandes als Verein im Vereinsregister in Berlin angeleiert. Wenn die Zustimmung von beiden Seiten erfolgt, ist noch ein formaler Akt, ein Vertrag notwendig. Der wird dann geprüft, was einige Zeit dauern wird. Und zwei bis drei Monate später, wenn die Eintragung im Vereinsregister aktiv wird, würden die beiden Verbände iGZ und BAP aufhören zu existieren und es gäbe nur noch einen Verband, den Gesamtverband der Personaldienstleister. Das ganze Gespräch mit Florian Swyter und Werner Stolz zur möglichen Verbandsneugründung gibt’s zu hören – im iGZ-Podcast Verbandelt! Überall, wo es Podcasts gibt und direkt hier:

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