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Zdirekt! 02-2023

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28 GASTBEITRAG

28 GASTBEITRAG GVP-Symphonie auf dem Weltparkett der Arbeitsmarktpolitik Herbert von Karajan, Leonard Bernstein oder in der heutigen Zeit Cornelius Meister und Philippe Jordan: Dirigenten, welche täglich die Magie einer Symphonie, bestehend aus zahlreichsten Instrumenten und Stimmen, erzeugen. In der Welt der Arbeit sind die Stimmen laut, oft ohrenbetäubend, zum Teil eine Kakophonie. Dies macht eine Demokratie aus, jedoch ist es gerade im Stimmengewirr wichtig, eine einheitliche Frequenz zu finden. Es erfüllt mich mit Stolz, Freude und zugegeben einer gewissen „Aufregung“, dass die Branche der Personaldienstleister sich in Deutschland zum Orchester vereint. Der Zeitpunkt könnte nicht passender sein. Der Arbeitsmarkt in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen, welche als Chance gesehen werden müssen: Der Bedarf nach Flexibilität, die Auswirkungen der demographischen Entwicklung, der Impakt der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit auf Angebot und Nachfrage, die Notwendigkeit der Modernisierung der Arbeitsmarktstrukturen im Kontext gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Errungenschaften wie der Tarifautonomie, das Lösen des Fachkräftemangels in systemrelevanten Branchen wie zum Beispiel der Pflege, die arbeitsmarktgerechte Ausbildung von Arbeitenden – kurzum es geht um nichts weniger als um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes, mit Hauptaugenmerk auf die Arbeitsmarktfähigkeit der Arbeitenden in Deutschland. Als Präsidentin des Weltverbandes der Personalbranche lasse ich keine Gelegenheit aus, um die Stimme derer, welche täglich Millionen von Menschen beschäftigen, begleiten, aus- und weiterbilden und betreuen, mit Stolz zu vertreten und zu verbreiten. Sei dies in Genf bei der International Labour Organisation, in Paris bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), in Brüssel bei den Europäischen Institutionen, in Delhi, wo dieses Jahr der G20-Gipfel stattfindet, oder in den anderen (Haupt-)Städten dieser Welt, welche der Beschäftigungspolitik und der Politik der Beschäftigung nicht entkommen können und wollen. Als Stimme der privaten Arbeitsvermittlungsbranche auf globaler Ebene bringt die World Employment Confederation (WEC) die positive wirtschaftliche und soziale Rolle, die unsere Industrie bei der Ermöglichung von Arbeit, Anpassung, Sicherheit und Wohlstand spielt, zum Tragen. Unser Fokus liegt im Aufbau von Netzwerken mit relevanten Akteuren, von politischen

Z direkt! 02/2023 GASTBEITRAG 29 von Deutschland wird immer die größte Bedeutung beigemessen. Die World Employment Confederation darf seit Jahren mit dem Know-how des BAP rechnen. BAP-Vertreter sind Teil der WEC-Geschäftsleitung und Mitglieder verschiedener Experten-Gremien, sei es das WEC-Europe Public Affairs Committee, das Social Affairs Committee, das Economic Affairs Committee oder das Digitalisation Committee. Diese Stimmen sind unerlässlich – oder könnten Sie sich vorstellen, dass unsere Branche ohne die Perspektive von Deutschland an Konsultationen teilnimmt oder am internationalen Verhandlungstisch sitzt? Entscheidungsträgern zu Sozialpartnern zur akademischen Welt, in der Festlegung hoher Rekrutierungs- und Beschäftigungsstandards und -praktiken, in der Gestaltung zukunftsfähiger und wettbewerbsfähiger Arbeitsmärkte und in der Bereitstellung strategischer Daten zu Beschäftigungsfragen. Mit mehr als 50 Mitgliedern bestehend aus nationalen Verbänden und Unternehmen für Workforce Solutions ermöglicht die World Employment Confederation den Zugang zu einem globalen Netzwerk von Fachwissen, sei es zu Themen auf internationaler Ebene oder zu Einblicken in die Märkte, die von anderen Mitgliedsverbänden abgedeckt werden. Unser Ziel ist klar: Wir streben danach, bessere Arbeitsmarktergebnisse für alle zu erzielen. In diesem Kontext spielt Deutschland eine Scharnierrolle. Ob in Europa oder auf der weltpolitischen Bühne, der Perspektive Die World Employment Confederation freut sich darauf, dass mit dem Zusammenschluss von iGZ und BAP die Töne noch lauter, bestechender und zahlreicher werden. Das deutsche Modell ist für viele Länder eine Referenz, so schauen derzeit nicht nur die skandinavischen Länder, Österreich und die Schweiz auf die nächsten Entwicklungen in Sachen Regulierung der Arbeitnehmerüberlassung, sondern die ganze WEC- Gemeinschaft. Die Kultur des Sozialdialogs, der Tarifautonomie, der Verhandlungen zwischen repräsentativen Partnern löst in vielen Ländern Lobeshymnen aus, welche in Deutschland oft nicht wahrgenommen werden. Deutschland gilt als Referenz in Bildungsfragen, im Arbeits- und Gesundheitsschutz und wenn es um Qualitätsstandards geht, die jeder ethische, professionelle und private Arbeitsvermittler anwenden sollte, um seine Dienstleistungen zu erbringen. Im Namen der World Employment Confederation gratuliere ich allen iGZ- und BAP-Mitgliedern zum Mut und möglichem Schritt, die Stimmen zusammenzuführen. Ein Gesamtverband der Personaldienstleister hat die besten Voraussetzungen dafür, im deutschen Arbeitsmarkt die ganze Bandbreite von Tönen abzudecken, und je nach Themenbereich die Diskussion zu dirigieren. Auf der Weltbühne stehen wir bereit, diese starke und überzeugende Stimme im WEC-Orchester ertönen zu lassen! Bettina Schaller ist seit 2020 Präsidentin der World Employment Confederation, nachdem sie zuvor der Europa-Abteilung der WEC vorstand. Die Schweizerin verantwortet zudem die Public-Affairs-Aktivitäten der Adecco Group und befasst sich mit regulatorischen und politischen Fragen. Sie kümmert sich außerdem um das Engagement der Adecco Group im Arbeitgeberverband auf globaler und europäischer Ebene sowie bei internationalen Institutionen. Schaller war zuvor in der Finanz- und Sportbranche sowie im NGO-Sektor tätig.

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