Zeitarbeit schwarz auf weiß presseschau zeitarbeit lässt niemanden im regen stehen glosse Bertram Brossardt Friedrich Herdan Flexibilität bei Zeitarbeit erhalten Die weltweiten wirtschaftlichen Schwankungen nehmen immer mehr zu. Ohne Zeitarbeit könnten die Unternehmen darauf nicht mehr adäquat reagieren, betonte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des vbm. Einschränkungen bei der Zeitarbeit bedeuten für die Betriebe weniger Flexibilität und damit weniger Erfolg. Das hätte auch für die Stammbelegschaften negative Konsequenzen. Wir wollen die Flexibilität der Zeitarbeit erhalten. Instrument zur Wiedereingliederung „Die gesamte Branche über einen Kamm zu scheren und Zeitarbeitsfirmen als Zuhälter zu bezeichnen, ist unangebracht und bringt ohne jegliche Grundlage die gesamte Unternehmerschaft in Verruf, betonte Friedrich Herdan, Präsident der IHK Coburg. Die Diskussion um die Zeitarbeit wird nicht differenziert geführt. Schließlich gibt es in der Zeitarbeitsbranche ebenso wie anderswo auch weiße und schwarze Schafe. Die Zeitarbeit ist für die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft unverzichtbar, weil sie die dringend notwendige Flexibilität bietet. Der Beschäftigungsaufbau in den letzten Jahren beruht sowohl auf einem Ausbau der Stammbelegschaften als auch der Zeitarbeit. Gerade für Arbeitslose, Geringqualifizierte und Arbeitssuchende mit Handicaps ist die Zeitarbeit ein effizientes Instrument für die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Hilmar Schneider Gutes Beispiel muss Schule machen Nur noch extreme Notlagen Schließlich müssen Unternehmer, die Zeitarbeiter beschäftigen, zusätzlich zu den Lohnkosten auch noch die Leistungen des Zeitarbeitsunternehmens bezahlen, erläuterte Hilmar Schneider, Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Bonner Institut für die Zukunft der Arbeit (IZA). Equal Pay würde Zeitarbeit so teuer machen, dass sie als Flexibilitätsinstrument nicht mehr in Frage kommt, sondern nur noch für extreme Notlagen. Es ist kurzsichtig und dumm, lediglich auf die Verwerfungen zu schauen, ohne zu verstehen, dass damit auch die Vorteile ausgemerzt werden. Schließlich sind in Deutschland in den vergangenen sechs Jahren vier Millionen Jobs geschaffen worden, vielleicht auch wegen der Zeitarbeit. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, dass Zeitarbeiter nach einer Einarbeitungszeit ebenso bezahlt werden, wie ihre Kollegen der Stammbelegschaft. Es ist daher ein großer Fortschritt und ein Ausweis für die Kraft einer intakten Tarifpartnerschaft, dass sich die Metall- und Elektroindustrie auf bessere Bedingungen für die Leiharbeit geeinigt hat, lobte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Dieses gute Beispiel muss jetzt Schule machen und auf alle Branchen, die Zeitarbeit nutzen, übertragen werden. Das Bundesarbeitsministerium wird diesen Prozess aufmerksam begleiten und prüfen, ob und in welchem Umfang noch Handlungsbedarf für den Gesetzgeber besteht. Carsten ist ein alter Hase in Sachen Personaldienstleistung. Quasi mit allen Wassern gewaschen bringt ihn so leicht nichts mehr aus der Ruhe. Manchmal allerdings wird auch er beim täglichen Disponieren von Zeitarbeitseinsätzen – und vor allem bei Bewerbungsgesprächen – mächtig überrascht. So wie neulich: Die Tür öffnet sich, herein kommt ein klitschnasser Herr mittleren Alters: „Ich suche einen Job“, stellt er kurz und bündig klar. Carsten hilft ihm erst einmal aus dem nassen Zeugs, stellt ihm einen heißen Tee und Keks hin und holt das übliche Bewerberformular. „Na dann erzählen Sie mal“, muntert er den Mittvierziger auf. „Ich bin seit sechs Jahren arbeitslos, jetzt ist mir die Frau weggelaufen und ich dachte, dann könnte ich auch mal wieder arbeiten gehen.“ So etwas hört Carsten nicht zum ersten Mal. „Welche Abschlüsse haben Sie denn und was haben Sie gelernt?“, möchte er wissen. „Keine und nix“, lautet die kurze Antwort. „Hm, Führerschein?“ Der Bewerber schaut verlegen an die Decke. „Nö, auch nicht.“ Jetzt will’s Carsten wissen: „Haben Sie denn schon gearbeitet – und wenn ja, was?“ Nun strahlt der Mann, holt einen zerknitterten – ebenfalls klitschnassen – DIN A4-Zettel aus der Hosentasche und reicht ihn herüber. „Regale aufräumen, Lager fegen, Inventur, Regale aufräumen, Lager fegen…“, liest Carsten vor. Ja, es gibt ihn wirklich, den Disponenten-Alltag fernab jeglicher Statis tiken, politischer Debatten, facebook-Diskussionen und Stammtisch-Streitereien. Und hier steht der Mensch im Mittelpunkt – Disponenten disponieren nicht nur, sie agieren auch als Psychologen, Styling-Berater, Motivationstrainer, Logistiker oder auch mal als Wecker am frühen Morgen. Kurioses, Ungewöhnliches und manchmal Verrücktes erleben sie dabei. Ob nun der Lebenslauf auf einer Burger King-Serviette, der arbeitslose Ehemann, der einen Job für seine hochschwangere Frau sucht, oder die 20-köpfige Familie, die sich direkt im Büro komplett um Jobs bewirbt – es gibt offenbar nichts, was es nicht gibt. Die neue Z direkt!-Rubrik, „Zeitarbeits-Geschichten“ soll nun diese tägliche Routine in den iGZ-Mitgliedsbüros mit einem Augenzwinkern ins Licht rücken – aber auch zeigen, dass Disponenten oftmals das Unmögliche möglich machen. Sie haben die Geschichten, wir bringen sie, die Story, die auch nach Jahren noch für Gesprächsstoff im Büro sorgt! Schreiben Sie uns Ihr Top-Erlebnis: linke@ig-zeitarbeit.de, letterhaus@ ig-zeitarbeit.de, oder per Telefon: 0251 32262-152. „Wie lange dauerten die Einsätze im Schnitt?“ möchte er wissen. „Och, so fünf bis sechs Wochen“, erinnert sich der jetzt langsam trocknende Protagonist. „Tja, eigentlich habe ich nichts für Sie“, blickt Carsten ihn zweifelnd an, und stutzt: „Wieso sind Sie eigentlich so nass?“ fragt Carsten und blickt nach draußen in den leichten Nieselregen. „Ich bin mit dem Fahrrad gekommen“, erklärt ihm sein gegenüber. „Was, Sie wohnen doch in Pusemuckel, das sind mindestens 35 Kilometer bis zu uns“, ist Carsten fassungslos. „Meine Kumpels meinten, nur hier hätte ich eine Chance“, lächelt er ihn schüchtern an. Wer 35 Kilometer durch den Regen fährt, hat auch eine Chance verdient, beschließt Carsten. „Okay, Montag früh halb acht Lagerlogistik im Nachbardorf von Pusemuckel. Das sind nur acht Kilometer, und es ist was Längerfristiges“, lächelt Carsten seinen neuen Mitarbeiter an. Und der strahlt: „Okay, danke, dann fahre ich jetzt wieder heim“ – 35 Kilometer durch den Regen … Wolfram Linke 22 Ursula von der Leyen 23
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