Titelthema Z direkt! Mehr Zeitarbeitskräfte in der Gesundheits- und Pflegebranche Steigender Zeitarbeitsanteil – Nischenthema oder Megatrend? Was denn nun, Nischenthema oder der Beginn eines Megatrends? Darüber, wie die Entwicklung von Zeitarbeit in der Gesundheits- und Pflegebranche zu beurteilen ist, scheiden sich die Geister. dazugehören. Mehr Druck während der Schicht und häufiges Einspringen widersprechen der modernen Vorstellung einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Und auch die Kinderbetreuung wird mit Wechselschichten nicht gerade leichter. Fakt ist: Binnen vier Jahren ist die Anzahl der Zeitarbeitskräfte in der Branche um 24 Prozent gestiegen. Fakt ist aber auch: Spricht man stattdessen von einem Anstieg um 8.000 Zeitarbeitnehmer bundesweit, ist das immer noch die Wahrheit – es klingt aber lange nicht mehr so spektakulär. Noch mehr Aufsehen verliert das Ganze in Relation zur Gesamtgröße der Branche: 2017 gab es in der Gesundheits- und Pflegebranche 3,3 Millionen Arbeitsplätze. Die Zeitarbeit macht also lediglich einen Anteil von 1,3 Prozent aus, was im Vergleich zum gesamtwirtschaftlichen Wert (2,7 Prozent) unterdurchschnittlich ist. Interessante Entwicklung Doch auch wenn es sich offensichtlich bislang noch um ein Nischenthema handelt, ist die Entwicklung interessant: Warum entscheiden sich mehr und mehr Arbeitnehmer für die Zeitarbeitsbranche, obwohl auch Krankenhäuser und Pflegeheime selbst quasi durchgehend offene Stellen zu besetzen haben? Dauerhafte Überlastung Die Frage beinhaltet einen Großteil der Antwort. Chronischer Personalmangel bedeutet zusätzliches Arbeitsaufkommen für das Stammpersonal. Laut DIHK-Arbeitsmarktreport 2018 gaben 73 Prozent der befragten Unternehmen an, der andauernde Fachkräftemangel führe zu einer Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft. Das hat gerade dann Folgen für das Privatleben, wenn Spätschichten, Nacht- und Wochenenddienste zwangsläufig zum Arbeitsalltag Flexiblere Arbeitszeiten Die Zeitarbeitsbranche bietet hier vielfach bessere Bedingungen. Einige iGZ-Mitglieder haben eigene Apps programmiert, über die die Mitarbeiter angeben können, wann sie arbeiten möchten. Morgens erst ab acht, weil der Kindergarten nicht früher aufmacht? Kein Problem, besser als gar nicht. Denn wenn in Krankenhäusern Not am Mann ist, sind die Pflegedienstleiter froh über jeden, der wenigstens noch ein paar Stunden mit anpacken kann. Gleichwertige Gehälter Gehaltstechnisch gibt es meistens keinen großen Unterschied. Die Pflegebranche hat ohnehin ihren eigenen Branchenmindestlohn, der selbstverständlich auch für Zeitarbeitskräfte gilt. Und im Bereich der Assistenz- und Fachärzte werden die Gehälter sowieso frei verhandelt, weil sie weit über der obersten Entgeltgruppe des iGZ-DGB-Tarifvertragswerks liegen. Die Höhe der Zuschläge ist dann entscheidend. Maren Letterhaus 10 11
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