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Zdirekt! 00-2015 Extra zum iGZ-Bundeskongress

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Z direkt! Extra Zeitarbeit ist Teil des Geheimnisses der Wettbewerbsfähigkeit Flexibilität ist unabdingbar Mit mehr als einer Million Beschäftigter ist der Maschinen- und Anlagenbau der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. „Doch nur wettbewerbsfähige Unternehmen sorgen für Wachstum und sichern Beschäftigung“, warnte Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), während seines Vortrags beim iGZ-Bundeskongress in Berlin vor weiteren politischen Regulierungen. Viele Mitgliedsfirmen des VDMA hätten Angst vor der geplanten staatlichen Begrenzung der Flexibilität. Der Maschinen- und Anlagenbau sei eine sehr zyklische Industrie mit konjunkturellen Schwankungen und hohem Zeitdruck bei der Umsetzung von Kundenwünschen. Es sei daher unabdingbar, dass die Branche ihr Personalvolumen zeitnah und flexibel anpassen könne. „Wir brauchen diese Luft zum Atmen“, betonte Gastredner Brodtmann. Kein Massenphänomen Mit Blick auf das sehr starre und restriktive Kündigungsschutzrecht sei Zeitarbeit ein wichtiger Aspekt zur Personalplanung. Zwischen 2011 und 2013 beschäftigte die Branche konstant rund 55.000 Zeitarbeitskräfte. Gleichzeitig sei die Zahl der Stammbeschäftigten von 931.000 auf 986.000 gestiegen. „Von Verdrängung kann also keine Rede sein“, betonte der VDMA- Hauptgeschäftsführer. „Zeitarbeit ist kein Massenphänomen und dient nicht dazu, den Personalbedarf dauerhaft zu decken.“ Flexibilitätsinstrumente schützen Neben Werk- und Dienstverträgen sei die Zeitarbeit Teil des Geheimnisses der Wettbewerbsfähigkeit. „Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie uns helfen, den Anforderungen von Auftragsschwankungen gerecht zu werden“, richtete er sich daher an die Zeitarbeitsunternehmer. Er sicherte seine Unterstützung in Gesprächen mit der Politik zu, wenn es um den Erhalt von Flexibilitätsinstrumenten gehe. VDMA-Forderungen Die Forderungen des VDMA brachte er auf den Punkt: keine Höchstüberlassungsdauer, weder arbeitnehmer- noch arbeitsplatzbezogen; keine weiteren gesetzlichen Vorgaben zu Equal Pay; dafür generell mehr Spielraum für betriebliche Lösungen. Arbeitsmarktpolitik sei nicht nur reglementierende Sozialpolitik – sie müsse endlich auch als Bestandteil einer wettbewerbsorientierten Wirtschaftspolitik begriffen werden. Die Bedeutung der Arbeitsmarktpolitik als Wettbewerbs- und Standortfaktor dürfe nicht unterschätzt werden. 8

Extra Z direkt! Wissensaustausch wird wichtiger Optimistisch blickte Brodtmann auf die Herausforderungen der Industrie 4.0, in der die virtuelle Welt noch mehr mit der realen Welt verschmelzen wird. „Die kommende Generation wird die Herausforderung mit viel Freude meistern, weil ihnen der Umgang mit Technik in die Wiege gelegt ist“, prophezeite er. Das Zusammenwirken von firmeneigenen und externen Experten würde jedoch immer entscheidender. Viele Abläufe seien so speziell, dass es ökonomisch schlicht nicht möglich sei, alles in Eigenleistung umzusetzen. Zeitarbeit versteht Brodtmann daher auch als Möglichkeit des projektbezogenen Wissenstransfers. Fachkräftemangel bekämpfen Aktuell zähle der Maschinen- und Anlagenbau 12.400 offene Stellen – davon rund 5.000 für Ingenieure. Der Fachkräftebedarf nehme stetig zu, verschärft durch den demografischen Wandel. Auf der einen Seite sei es daher wichtig, mit passenden Betreuungsangeboten familienfreundliche Rahmenbedingungen zu kreieren. Zudem müssten Anreize geschaffen werden, um Menschen auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters noch im Betrieb zu halten. Auf der anderen Seite müsse die qualifizierte Zuwanderung noch stärker vereinfacht werden, um Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren zu können. Maren Letterhaus Der Maschinen- und Anlagenbau • größter industrieller Arbeitgeber in Deutschland mit über 6.000 Unternehmen • starker Mittelstand: 87 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter • insgesamt 12.400 offene Stellen, davon rund 5.000 für Ingenieure aller Fachrichtungen Quelle: VDMA 9

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