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Zdirekt! 00-2015 Extra zum iGZ-Bundeskongress

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Z direkt! Extra Referenten richteten Blick auf die Zukunft des (Zeit-)Arbeitsmarktes Zeitarbeit muss sich für die Zukunft wappnen „Die Wirtschaft verändert sich, der Arbeitsmarkt verändert sich. Wie müssen wir uns als Branche verändern, um für die Zukunft gewappnet zu sein?“, fragte die iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian zu Beginn des Bundeskongresses im Maritim proArte Hotel in Berlin. „Für die Industrie 4.0 brauchen wir auch einen Arbeitsmarkt 4.0“, drückte Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), die Situation in seinen Worten aus. Industrie 4.0 – das bedeutet eine weitere Verschmelzung der digitalen mit der realen Welt. Mehr Computerarbeitsplätze, mehr „künstliche Intelligenz“, mehr robotergestützte Produktionen. Der Arbeitsmarkt 4.0 muss Experten bieten, die projektweise dort arbeiten, wo sie gerade gebraucht werden. Unternehmen werden Wissen dann einkaufen, wenn sie es benötigen. Demografiewandel Veränderungen gibt es aber nicht nur auf Arbeitgeberseite. Der demografische Wandel dünnt den Fachkräftemarkt aus. Gleichzeitig wächst auf Seiten der Arbeitnehmer der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten in einem sicheren Beschäftigungsverhältnis. Flexibilität und Sicherheit „Flexicurity“ nannte Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability, diese Mischung aus Flexibilität und Sicherheit. Zeitarbeit basiere auf derselben Grundidee. Künftig werden Zeitarbeitsunternehmen also immer stärker als umfassende Personaldienstleister auftreten, fasste Prof. Dr. Dr. Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, die Situation zusammen. Sie werden mit Weitblick selbst Personal ausbilden und projektweise an die Kundenunternehmen überlassen. Als Dienstleister suchen sie Folgeprojekte für ihre Mitarbeiter. Damit sind die das Bindeglied zwischen Industrie 4.0 und Arbeitsmarkt 4.0. Selbstverantwortung Bleibt die Frage, wie das mit den geplanten gesetzlichen Regulierungen in Einklang zu bringen ist. Zwar räumte Peer Steinbrück, Bundesminister a.D., ein, dass der iGZ in der Vergangenheit mit dem Ethik-Kodex und der Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS) einen weitreichenden Schritt zu mehr Selbstverantwortung gemacht habe. „Die Reform richtet sich an die Unternehmen, die nicht Mitglied im Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen sind“, betonte er im Rahmen seiner Gastrede beim iGZ- Bundeskongress. Dennoch müssen im schlimmsten Fall auch die iGZ-Mitglieder mit den Problemen einer Höchstüberlassungsdauer und Equal Pay nach neun Monaten zurechtkommen. Brodtmann verstand, dass solche Regulierungen nicht nur die Zeitarbeitsbran- 4

Extra Z direkt! che, sondern auch die übrigen Wirtschaftszweige treffen werden. „Nur wettbewerbsfähige Unternehmen sorgen für Wachstum und sichern Beschäftigung“, brachte der VDMA-Chef die Lage auf den Punkt und sicherte dem iGZ daher seine Unterstützung im Kampf gegen die Regulierungen zu. Leitplanken festlegen Auch Reinhard Dombre, ehemaliger DGB-Verhandlungsführer Zeitarbeit, warnte vor zu viel politischem Eingreifen. Die Politik solle lediglich die Leitplanken festlegen. Die konkrete Ausgestaltung wolle man auch künftig selbst mit den Tarifpartnern der Zeitarbeit festlegen. Es bleibt also zu hoffen, dass die Bundesregierung diesem Wunsch entspricht und den Tarifpartnern ausreichend Handlungsspielraum lässt, um den Arbeitsmarkt 4.0 flexibel genug für die Industrie 4.0 auszugestalten. Die Zeitarbeit wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Maren Letterhaus 5

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