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Zdirekt! 01-2015

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Titelthema Z direkt! Die Zukunft des (Zeit-)Arbeitsmarktes Wirtschaft in der Flexibilitätszange „Der Flexibilitätsbedarf der Wirtschaft wird in den kommenden Jahren weiter steigen“, meint Nicole Munk. Die Karlsruher Zeitarbeitsunternehmerin leitet die iGZ-Projektgruppe „Zeitarbeit 2030“ und hat sich gemeinsam mit ihren Kollegen intensiv mit den Herausforderungen des Arbeitsmarkts in der näheren Zukunft befasst. Schon jetzt werde deutlich, dass Flexibilität im Arbeitsleben keine Einbahnstraße mehr sein könne. Der sich andeutende Arbeitskräftemangel mache es möglich: „Die Bewerber sind sich mehr und mehr ihres Wertes bewusst – und setzen ihn auch selbstbewusst ein“, so Munk. Hinzu kommen gesetzliche oder tarifliche Freistellungsansprüche von bis zu einem halben Jahr, zum Beispiel durch die Novellierung des Pflegezeitgesetzes. Auch die IG Metall hat die Arbeitszeitflexibilität als ein Ziel ihrer tariflichen Anstrengungen benannt. Diese neue Form des arbeitszeitlichen Selbstverständnisses und Selbstbewusstseins bei den Mitarbeitern wird unweigerlich dazu führen, dass Unternehmen ihr Arbeitsvolumen deutlich mehr als bislang flexibel abfedern müssen. Heute sind es noch überwiegend die Aufträge und betrieblichen Abläufe der Unternehmen, die flexible Reaktionen – zum Beispiel im Projektgeschäft – nötig machen. Bald kommen die Mitarbeiter als flexibilitätsauslösender Faktor noch hinzu. Die Wirtschaft wird also in die Flexibilitätszange genommen. Wachstumswirkungen Das Bundesarbeitsministerium weist in seiner „Information zum Handlungsschwerpunkt Fachkräftesicherung“ ausdrücklich auf den Zusammenhang zwischen der Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt und positiven Wachstumswirkungen hin. Dennoch dürften viele Unternehmen nicht ausreichend auf diese Herausforderungen vorbereitet sein. Bislang betreibt nicht einmal ein Drittel aller Unternehmen eine systematische und langfristige Personalplanung, wie das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Studie herausgefunden hat. Wo jedoch die langfristige Perspektive fehlt, kann die kurzfristige Problemlösung nicht strukturiert stattfinden. Doch es gibt Hilfe: „Personaldienstleister sind der ideale Partner von Unternehmen, die Unterstützung bei der Organisation von betrieblicher Flexibilität benötigen“, erläutert Nicole Munk eine zentrale Schlussfolgerung der Projektgruppe aus der Analyse der Flexibilitätsentwicklung in der deutschen Wirtschaft. Flexibilitätsanforderungen Um diese Funktion wahrnehmen zu können, müsse man jedoch als moderner Personaldienstleister im Jahr 2030 auch in der Lage sein, mehr als nur Zeitarbeit anzubieten: „Der Trend wird dahin gehen, dass zukünftig Personaldienstleister auf Augenhöhe mit den Personalabteilungen der Einsatzbetriebe Konzepte entwickeln, die den besonderen Flexibilitätsanforderungen der jeweiligen Unternehmen gerecht werden“, so Munk. Hierauf müsse sich die Branche vorbereiten. Die ersten konkreten Schritte auf diesem Weg ist die iGZ-Projektgruppe bereits gegangen. Marcel Speker 11

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