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Geschäftsbericht 2014-2017

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KuSS Faire Lösungen im

KuSS Faire Lösungen im Interesse beider Parteien finden Die Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS) ist Teil des iGZ-Ethik-Kodexes und besteht mittlerweile seit fünf Jahren. Sie ist eine unabhängige und unparteiische Institution, die in Zweifelsfällen überprüft, ob gegen den iGZ-Ethik-Kodex verstoßen wird. Die KuSS wird von drei Fachleuten geleitet, die sich mit Konfliktlösungen sowohl auf rechtlicher als auch auf beratend-schlichtender Seite auskennen. Torsten Oelmann, Inhaber der Oelmann Consulting Beratungsagentur für Zeitarbeit und erfahrener Schlichter, ist einer von ihnen. Herr Oelmann, worin liegen die Herausforderungen bei der Arbeit in der KuSS? Bei unserer Tätigkeit gilt es immer, zwischen zwei Hauptaufgaben oder Funktionen der KuSS zu differenzieren. Zum einen liegt unser Schwerpunkt darauf, zwischen den Streitparteien schlichtend tätig zu werden und eine einvernehmliche Einigung zu erzielen. Auf der anderen Seite sind wir jedoch auch verantwortlich dafür zu überprüfen, ob das Mitgliedsunternehmen sich an die Regelungen des iGZ-Ethik-Kodex – und damit an alle relevanten Arbeits- und Sozialgesetze – ausreichend hält. Im Zweifel müssen wir als neutrale und unabhängige Einrichtung letztendlich dann „Partei“ ergreifen, wenn eine Seite nachweislich eine nicht zulässige Rechtsauffassung vertritt und insofern eine Kompromisslösung nicht möglich ist. Dann wechseln wir genau genommen von der neutralen Schlichtung in eine richtende oder bewertende Einrichtung. Hier gilt es immer, zwischen beiden Aufgaben die Balance zu halten und den Eindruck der Überparteilichkeit zu wahren. Die KUSS: Professor Franz Josef Düwell, Holger Dahl und Torsten Oelmann (v.l.). Wie bekannt ist die KuSS eigentlich? Insgesamt ist der Bekanntheitsgrad im Laufe der Zeit sicher gestiegen, wobei genaue Zahlen leider nicht verfügbar sind. Die Anzahl der Anfragen verändert sich seit 2014 nicht mehr relevant, 2016 sind sie mit 690 Anfragen gegenüber 2015 mit 806 sogar leicht zurückgegangen. Viele finden uns über das Internet oder auf Grund des Hinweises am Ende des Tarifvertrages. Es gibt auch Anfragesteller, die uns mittlerweile im Laufe der Jahre öfter angesprochen haben oder die Kontaktdaten von einem anderen Mitarbeiter erhielten. Unabhängig davon ist der Bekanntheitsgrad unter den Arbeitnehmern sicher noch nicht so hoch, wie man es sich wünschen würde. Hier könnte man noch einmal die Bedeutung als Qualitätszeichen für Mit- 22 iGZ-Geschäftsbericht 2014-2017

gliedsunternehmen bewerben. Welche Anfragen erhalten Sie? Gab es im Laufe der Jahre Veränderungen in der Qualität der Anfragen? In über 90 Prozent der Anfragen sprechen uns Arbeitnehmer oder ehemalige Mitarbeiter an. Der Rest verteilt sich auf Bewerber, Entleiher oder andere Personaldienstleister. Im Einzelfall wurden wir auch bereits von Rechtsanwälten oder Steuerberatern angesprochen. Insgesamt drehen sich viele Fragen rund um die Entlohnung, wobei dabei oft mehrere Themenfelder relevant sind, wie das Arbeitszeitkonto, Nichteinsatzzeiten, Zuschläge oder Entgeltgruppe. Darüber hinaus gibt es natürlich auch immer aktuelle Themen, die uns beschäftigen. In den Jahren 2013 und 2014 wurden die Branchenzuschläge oft angesprochen, 2014 und 2015 die tarifvertragliche Regelung zur Lohnfortzahlung bei Urlaub und Krankheit. Im letzten Jahr gab es kein Thema, das deutlich herausstach, es wurde die ganze Bandbreite von arbeitsrechtlichen Konflikten thematisiert. Die Qualität der Anfragen selbst hat sich kaum verändert, wobei jedoch auffällt, dass viele Menschen sich bereits vorab über das Internet informieren und dabei zu teilweise recht merkwürdigen Rechtsauffassungen kommen. helfen konnten – das gilt selbstverständlich sowohl für die Arbeitnehmerseite als auch für die Mitgliedsunternehmen. Nicht jeder Fall lässt sich abschließend und zur Zufriedenheit beider Seiten klären, wir sehen aber zumindest einen Teilerfolg unserer Tätigkeit, wenn wir Anregungen und Hinweise zur Vermeidung von ähnlichen Konflikten in der Zukunft ge- » ben konnten. Insgesamt wollen wir unseren bescheidenen Beitrag dazu leisten, das Image und die Qualität in der Zeitarbeit im Allgemeinen und bei iGZ-Mitgliedsunternehmen im Besonderen zu verbessern. Dabei ist ein im Einzelfall notwendiger Ausschluss eines Mitgliedes nur die Ultima Ratio und kein vorrangiges Ziel. Es ist allen im Zweifel mehr gedient, wenn man gegebenenfalls sein eigenes Verhalten überdenkt, Fehler minimiert und wenn wir auch zukünftig auf Unternehmen verbindlich zugehen können, die Mitglieder im iGZ sind. Das Interview führte Dr. Jenny Rohlmann. Der iGZ setzt sich für die gesellschaftliche Akzeptanz der Zeitarbeit ein – die KuSS ist dabei ein wichtiger Baustein. Dietmar Richter Ehrenvorsitzender Wann ist die KuSS für Sie erfolgreich? Für uns liegt der Erfolg zunächst und vorrangig darin, Konflikte und Meinungsverschiedenheiten im Interesse beider Parteien einvernehmlich lösen zu können – dies ist auch für mich als Schlichter immer eine positive Bestätigung unserer Tätigkeit. Darüber hinaus freuen wir uns immer darüber, wenn wir die beteiligten Personen aufklären oder ihnen ganz allgemein Marketing-Tipp: Werben Sie mit der KuSS für die Qualität Ihres Unternehmens! Die iGZ-Garantiekarten eignen sich optimal, um sie in das Willkommens-Päckchen für neue Mitarbeiter zu legen oder in die Umschläge mit den Lohnabrechnungen zu stecken. Sie erhalten die Garantiekarten im iGZ-Shop. iGZ-Geschäftsbericht 2014-2017 23

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