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Ausgabe 3/2012:

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presseschau glosse

presseschau glosse Zeitarbeit schwarz auf weiß brutto gleich netto? Martin Gehrke Wolfgang Clement Wolfgang Clement, WELT ONLINE: Martin Gehrke, Die Rheinpfalz: Wir können nicht akzeptieren, dass viele Unternehmen so stark belastet werden, um den Sport zu finanzieren, kritisiert Martin Gehrke, iGZ-Bundesvorstandsmitglied. Warum zeigen sich die Fußball-Bundesligen nicht solidarisch und sagen: Wir helfen denen. DOSB, DGUV und Ministerium haben da einen Vertrag zu Lasten Dritter geschlossen. Wir haben die Tore weit, aber nicht zu weit geöffnet, blickt Wolfgang Clement, Ex-Arbeitsminister, zurück. Wir haben ja die Zeitarbeit in Deutschland de facto erst möglich gemacht. Sie war ja total überreguliert. Bis heute sind bei uns nur zwei bis drei Prozent der Beschäftigten in der Zeitarbeit tätig. In Großbritannien und den Niederlanden sind es vier bis fünf Prozent. Die guten Zeitarbeits-Unternehmen sind übrigens längst dabei, in Bildung und Qualifizierung zu investieren. Darüber hinaus ist es gut, dass Frau von der Leyen die Zeitarbeits-Unternehmen unter Druck gesetzt hat. Die gleiche Bezahlung ist damit auf dem Weg, besonders in der Metall-, Elektro- und Chemieindustrie. Weitere Branchen müssen folgen. Das alles läuft über die Tarifparteien, was zeigt: Hier muss nicht der Gesetzgeber handeln. Joachim Pfeiffer Ursula von der Leyen, Handelsblatt: Joachim Pfeiffer, FOCUS ONLINE: Die höhere Flexibilität und Dynamik des Arbeitsmarktes haben in den letzten Jahren wesentlich zum massiven Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland beigetragen, erklärt Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Dies dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Es muss klar sein, dass staatlich vorgegebene Beschränkungen auf dem Arbeitsmarkt im Ergebnis zu neuen Einstellungshürden führen und damit Arbeitsplätze vernichten. Das würde vielen Menschen den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren oder gar nicht erst ermöglichen. Tarifliche Lösungen haben aus meiner Sicht Vorfahrt vor einer gesetzlichen Regelung, stellte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen klar. Ich habe großen Respekt davor, was die Tarifparteien der Zeitarbeitsbranche gerade für die Branchen Stahl, Metall/Elektro und Chemie vereinbart haben: Ansteigende Branchenzuschläge für Zeitarbeiter, die ganz dicht an gleiche Löhne für Zeit und Stammkräfte heranreichen. Und ebenso begrüße ich, dass Ähnliches jetzt in anderen Branchen wie Gesundheit, Druck, Logistik und Verkehr vorbereitet wird. Zu den Routineaufgaben von Personaldienstleistungsunternehmen gehört auch das monatliche Überweisen der Löhne auf die Konten der Mitarbeiterschaft. Alltag in Deutschlands Wirtschaft. Das dachte zumindest auch Personaler Paul, ein erfahrener Profi im Zeitarbeitsgeschäft. Bis neulich: Der Monat neigte sich wieder einmal gemütlich dem Ende zu, und Paul nutzte einen Freitag, um die Löhne an alle Mitarbeiter zu überweisen. Dabei hatte er allerdings nicht mit dem Kollegen Karl, Entgeltstufe 1, gerechnet, der sich – als er das finanzielle Ergebnis seiner täglichen Mühen sah – prompt bei Paul meldete: „Meine Lohnabrechnung ist verkehrt“, teilte er dem verdutzten Telefonpartner mit. Das war dem peniblen Paul noch nie passiert. „OK, wo genau ist denn der Fehler?“, wollte er nun wissen, um die Peinlichkeit möglichst schnell und unbürokratisch wieder aus der Welt schaffen zu können. „Da steht oben ’ne andere Bruttozahl als unten bei Netto!“, machte Karl seinem Unmut Luft. „Na, das will ich doch wohl auch hoffen“, feixte Paul, der irgendwie nicht so wirklich wusste, worauf der Mitarbeiter denn nun hinauswollte. „Hä, ich arbeite nicht, wenn da was abgezogen wird?!“, konterte Karl halb fragend, halb feststellend. „Da stehen lauter komische Sachen, irgendwas mit Krankenkasse und so, ich bin doch gar nicht krank“, klärte Karl den nun doch verwirrten Paul auf. „Und hier, da steht sogar was von Rente, ich bin doch gar kein Rentner!“, ereiferte sich der noch recht junge Zeitarbeitnehmer. Tja, da war nun guter Rat teuer, aber Ja, es gibt ihn wirklich, den Disponenten-Alltag fernab jeglicher Statis tiken, politischer Debatten, facebook-Diskussionen und Stammtisch-Streitereien. Und hier steht der Mensch im Mittelpunkt – Disponenten disponieren nicht nur, sie agieren auch als Psychologen, Styling-Berater, Motivationstrainer, Logistiker oder auch mal als Wecker am frühen Morgen. Kurioses, Ungewöhnliches und manchmal Verrücktes erleben sie dabei. Personaler Paul ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Dezenter Blick in die Kartei – nein, Karl kommt nicht aus Kasachstan und ist auch nicht in den persischen Tälern von Tausend und einer Nacht geboren und aufgewachsen. Geboren und zur Schule gegangen im schönen Bochum. Jetzt wurde der Personal-Profi dann doch unruhig – Karl war zwar jung, aber beileibe kein Berufseinsteiger. Was könnte der erboste Mann bloß meinen? „Ist doch alles prima, Geld gibt´s nach iGZ-DGB-Tarif mitsamt Zulage, da bleibt doch genug übrig“, wagte Paul mutig einen weiteren Vorstoß, um Karls finanzielle Intentionen zu ergründen. Volltreffer: „Aha, so ist das also. Wusste ich´s doch, blöde Zeitarbeit. Das haben meine Kumpels auch gesagt“, schäumte der Angesprochene ungefiltert und reichlich lautstark in den Raum. „Bei meinem letzten Arbeitgeber wurden wir immer nach BAT bezahlt, das war viel besser“, stellte Karl nun triumphierend fest. Und Paul rang um Fassung, das hatte er noch nie gehört: „BAT, was ist das? Bundesarbeitnehmertarif? Beamtenausbildungstarif oder Besoldungsarbeitstarif?“, wollte er wissen. „Nee, nee“, antwortete Karl fast mitleidig, „Bar auf Tatze …“ Wolfram Linke Ob nun der Lebenslauf auf einer Burger King-Serviette, der arbeitslose Ehemann, der einen Job für seine hochschwangere Frau sucht, oder die 20-köpfige Familie, die sich direkt im Büro komplett um Jobs bewirbt – es gibt offenbar nichts, was es nicht gibt. Die neue Z direkt!-Rubrik, „Zeitarbeits-Geschichten“ soll nun diese tägliche Routine in den iGZ-Mitgliedsbüros mit einem Augenzwinkern ins Licht rücken – aber auch zeigen, dass Disponenten oftmals das Unmögliche möglich machen. Sie haben die Geschichten, wir bringen sie, die Story, die auch nach Jahren noch für Gesprächsstoff im Büro sorgt! Schreiben Sie uns Ihr Top-Erlebnis: linke@ig-zeitarbeit. de, letterhaus@ig-zeitarbeit.de, oder per Telefon: 0251 32262-152. 22 Ursula von der Leyen 23

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