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Ausgabe 3/2010:

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Zeitarbeit schwarz auf

Zeitarbeit schwarz auf weiSS iGZ im spiegel der Presse presseschau Umsatzniveau gehalten Ralf Lemle Dr. Ursula von der Leyen Das Umsatzniveau des guten ersten Quartals konnte gehalten werden. Seit Mai werden Zeitarbeiter sogar wieder verstärkt von Firmen fest übernommen, erklärte iGZ-Regionalkreisleiter Bergisches Land / Düsseldorf, Ralf Lemle, zur derzeitigen Auftragslage bergischer Unternehmen. Die Zeitarbeitsbranche hatte noch im vergangenen Jahr mit einem massiven Umsatzeinbruch zu kämpfen. Keine Lohnspirale nach unten, Hannoversche Allgemeine Zeitung Es soll außerdem mit einem branchenweiten Mindestlohn verhindert werden, dass im nächsten Jahr osteuropäische Zeitarbeitsunternehmen mit Dumpinglöhnen auf den Markt drängen, sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Heute schon werben polnische Firmen sehr aktiv in Berlin mit Stundenlöhnen von drei bis vier Euro. Ende April 2011 laufen die Übergangsfristen für die Begrenzung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Arbeitnehmer aus den osteuropäischen EU-Beitrittsländern aus. Die neue Freizügigkeit birgt nicht nur Chancen für die deutsche Wirtschaft, sondern auch Risiken für die Arbeitsplätze. Wir wollen diese Dumpinglöhne nicht, und wir wollen nicht den Import dieser Tarifverträge, weil wir in Deutschland keine Lohnspirale nach unten in Gang setzen wollen. Ariane Durian Dr. Dieter Hundt Mindestlohn notwendig Ich halte von allen Vorschlägen, welche die Zeitarbeit als Instrument der Flexibilisierung einschränken, gar nichts, unterstrich Arbeitgeberpräsident Prof. Dr. Dieter Hundt. Die Beschränkung der Möglichkeit, Entgelte und die Arbeitsbedingungen der Zeitarbeit durch eigene Branchentarifverträge regeln zu können, gehört dazu. In Deutschland ist die Bezahlung der Zeitarbeiter über Tarifverträge geregelt. Das ist fair und angemessen. Es ist notwendig, einen flächendeckenden, tarifvertraglichen Mindestlohn für die Zeitarbeit auch auf Zeitarbeiter aus anderen europäischen Ländern zu erstrecken. Sonst besteht die Gefahr, dass mit Beginn der vollständigen Arbeitnehmerfreizügigkeit von Mai 2011 an Zeitarbeitnehmer aus Osteuropa für drei oder vier Euro die Stunde hierher verliehen werden. Die Branche geriete damit insgesamt in Verruf. Das ist eine existentielle Gefahr für die Zeitarbeit. Faire und sichere Bedingungen Unser Tarifvertrag und seine Einhaltung sind ein Baustein im Bestreben, faire und sichere Bedingungen für Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer zu schaffen, betonte die iGZ-Bundesvorsitzende, Ariane Durian. Der iGZ als mitgliederstärkster Verband der Zeitarbeitsbranche setzt sich vehement für eine faire Anwendung der tariflich vorgegebenen Bedingungen ein. „Mit unserem neuen iGZ-DGB-Tarifvertragswerk, das seit dem 1. Juli gültig ist, hat der iGZ mit der DGB-Tarifvertragspartei die Einrichtung einer gemeinsamen Gütestelle vereinbart, auch dies ist ein weiterer Baustein für eine faire und sichere Zeitarbeit. Auch in den eigenen Reihen achtet der iGZ als Premiumverband bereits seit längerem mit einer eigens eingerichteten Einigungsstelle auf Fairness in der Zeitarbeit. Martin Gerke Bahnbrechende Entscheidung Das Pilotprojekt Prämiensystem Zeitarbeit der VBG ist eine bahnbrechende Entscheidung, kommentierte iGZ-Bundesvorstandsmitglied Martin Gehrke. Demnach sollen Unternehmen mit besonders guter Prävention und messbar wenig Arbeitsunfällen prämiert werden. Damit wird eine größere Gerechtigkeit hinsichtlich der Beitragssätze erzielt. Das Prämiensystem, das die Versammlung einstimmig bejahte, gilt ab 2011 – und rückwirkend für 2010: Wer also die Bedingungen bereits 2010 erfüllt hat, bekommt dafür schon in 2011 eine Prämie. Die genauen Einzelheiten und Bedingungen für das neue System werden jetzt zügig erarbeitet. Martin Kannegiesser Hannes Hesse Angela Merkel Wichtiger Rettungsanker Einstieg nur über Zeitarbeit Die Metall- und Elektroindustrie in Deutschland könnte bereits im nächsten Jahr unterm Strich wieder neue Jobs schaffen. „Ich rechne damit, dass wir bis Jahresende das jetzige Beschäftigungsniveau halten können“, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser. Eine gleiche Bezahlung von Leiharbeitern und Stammbeschäftigten lehne ich ab. Ein Lohnabschlag ist gerechtfertigt, weil viele Jobsuchende nur über Zeitarbeit den Einstieg in den Arbeitsmarkt schaffen. Zeitarbeit auf der Tagesordnung Dass wir uns mit der Zeitarbeit noch einmal beschäftigen müssen, ist, glaube ich, unstrittig, kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel an. Im Frühjahr 2011 wird, glaube ich, die Freizügigkeit voll durchgesetzt. Das heißt: Das begrenzt sich nicht auf die Zeitarbeit. Die Zeitarbeit ist heute nach unserer Auffassung recht gut gelöst, weil für jeden ein Mindestlohn sowieso schon vereinbart ist. Das Thema Zeitarbeit wird im Herbst noch einmal auf der Tagesordnung stehen, aber nicht nur der Bereich. Zum Beispiel wird auch das Thema der Tarifeinheit noch einmal auf der Tagesordnung stehen. Die Tarifpartner in der Zeitarbeit sind, glaube ich, auch in einem sehr engen Gespräch. Das Stammtischkalkül, das mittlerweile die Debatte prägt, hilft uns wirklich nicht weiter“, sagte Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbands VDMA. Flexible Beschäftigungsformen wie die Zeitarbeit haben sich für die Betriebe gerade erst als wichtiger Rettungsanker in der Krise bewährt. Nun spielen sie eine zentrale Rolle für die Personalplanung im noch fragilen Aufschwung. Wer so tut, als könne man das ignorieren, gießt Salzsäure über das zarte Pflänzchen der Konjunktur. 22 23

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