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Ausgabe 3/2007:

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ZEITARBEIT BAUT BRÜCKEN

ZEITARBEIT BAUT BRÜCKEN EU-projekt ZUBILIS von Dr. Jenny Rohlmann Der iGZ hat im Rahmen seiner Projektbeteiligung zwei Arbeitsmarkt-Umfragen durchgeführt und maßgeblich an der Entwicklung eines Konzeptes für ein Übergangsmanagement mitgewirkt. Die veröffentlichten Ergebnisse sind auf der ZUBILIS-Homepage zu lesen unter www.zubilis.de Zeitarbeit trägt wesentlich dazu bei, die Arbeitslosenzahlen in Deutschland zu senken. Arbeit zu haben, gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen und nimmt starken Einfluss auf seine gesellschaftliche Stellung. Resozialisierung im ZUBILIS-Sinne sollte zur Selbstverständlichkeit werden Der ZUBILIS-Projektkoordinator Wolfgang Wirth mit iGZ-Vorstandsmitglied Georg Sommer Für straffällig gewordene Menschen ist es besonders wichtig, nach der Haftentlassung einen Arbeitsplatz zu finden. Dadurch wird das Rückfallrisiko gemindert und ihre Integration in die Gesellschaft gefördert. Klar, dass hier die Zeitarbeit gefragt ist. Der iGZ hat sich deshalb in den vergangenen zwei Jahren maßgeblich an dem EU-Projekt ZUBILIS (Zukunft der Bildung im Strafvollzug des Landes Nordrhein-Westfalen) beteiligt und kann nun eine positive Bilanz ziehen. Auch die Justizministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Roswitha Müller-Piepenkötter, betont die Rolle der Zeitarbeit: Der Strafvollzug könne die Aufgabe der arbeitsmarktadäquaten Ausbildung nicht alleine übernehmen. Dafür brauche die Justiz Kooperationspartner wie zum Beispiel die Arbeitgeber aus der Zeitarbeit, erläuterte sie auf der ZUBILIS-Abschlusskonferenz am 15. Oktober in Recklinghausen. Gerade beim Übergang zwischen Haftentlassung und Eintritt in den Arbeitsmarkt könne die Zeitarbeit helfen. Der iGZ hat während der Projektlaufzeit von ZUBILIS zwei Arbeitsmarktumfragen durchgeführt. In der ersten Umfrage 2006 hat der Verband seine Mitglieder danach befragt, welche Berufe in Zukunft am stärksten gefragt sind. Dadurch wurde gesichert, dass die Justizvollzugsanstalten nicht am Arbeitsmarkt vorbei ausbilden. Die zweite Befragung 2007 beschäftigte sich mit der Frage, wie ein Übergangsmanagement aus Sicht der Arbeitgeber optimiert werden kann. Im Ergebnis befürworten die iGZ-Mitgliedsunternehmen die bestehende Betreuung durch eine Nachsorgeeinrichtung. Und mehr als die Hälfte aller Befragten haben bereits Erfahrungen mit haftentlassenen Arbeitnehmern gemacht, die überwiegend gut waren. Außerdem hat die zweite Umfrage gezeigt, dass die ZUBILIS-Öffentlichkeitsarbeit des iGZ Früchte trägt. Die Mehrheit der befragten Zeitarbeitsunternehmen ist über das Projekt informiert und hat großes Interesse am Reintegrations-Thema. Das Interesse spiegelt sich auch in der wachsenden Nachfrage nach Bewerberprofilen von kurz vor der Entlassung stehenden Arbeitnehmern wider. Der iGZ wird auch zukünftig seinen Mitgliedern Bewerberprofile zur Verfügung stellen. Die bisherige Mittler-Rolle des Verbandes hat sich bewährt und wird deshalb fortgeführt. Wenn eine Zeit günstig ist, die Vermittlung von ehemaligen Strafgefangenen voranzubringen, dann ist es die gegenwärtige Situation auf dem Arbeitsmarkt. Georg Sommer, iGZ-Bundesvorstand Die meisten Haftentlassenen wollen wieder im „ganz normalen Leben“ Fuß fassen. Dazu gehören finanzielle Mittel und die hat, wer arbeitet. Wenn es in den Betrieben gelingt, keine Schonhaltung zu erzeugen und auch keine Gerüchte aufkommen zu lassen, sondern eine Normalität zu erreichen, dann sind wir auf einem guten Weg. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir die Reintegration ehemals straffällig gewordener Arbeitnehmer auf Länderebene weiter vorantreiben und unser Konzept für ein Übergangsmanagement auch auf die Bundesebene ausdehnen. Dabei sollten die guten Erfahrungen in die Projekte übertragen und die Ursachen für schlechte Erfahrungen bekämpft werden. Weiterhin ist zu wünschen, dass finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit zum Wohle der Gesellschaft die Reintegration unabhängig von einer Konjunktur erfolgen kann. Tue Gutes und rede darüber: Die guten Erfahrungen sollten dokumentiert und immer wieder in die Öffentlichkeit getragen werden. Resozialisierung im ZUBILIS-Sinne sollte zur Selbstverständlichkeit in unserem Lande werden. Einheitliches Übergangsmanagement aller Justizvollzugsanstalten wäre wünschenswert Martin Gehrke, iGZ-Bundesvorstand Der nahtlose Übergang eines Haftentlassenen in Arbeit ist enorm wichtig, weil dadurch sein Rückfallrisiko gesenkt werden kann. Deshalb befürworte ich Reintegrationsprojekte wie ZUBILIS. Meine bisherigen Erfahrungen mit Haftentlassenen sind gut. Besonders die Arbeitnehmer, die im Rahmen eines freien Beschäftigungsverhältnisses angestellt waren, haben sehr zuverlässig gearbeitet. Außerdem ist mir positiv aufgefallen, dass die Beschäftigten, bei mir waren es zum Beispiel Schlosser, extrem gut ausgebildet sind. Häufig hört man Bedenken gegenüber ehemals inhaftierten Arbeitnehmern. Dabei kann ich zum Beispiel die sozialen Kompetenzen im gewerblichen Bereich bei nicht straffällig gewordenen Menschen auch gar nicht nachprüfen, wenn ich nicht zufällig die Firma kenne, in der derjenige vorher gearbeitet hat. Bei einem Arbeitnehmer aus einer Haftanstalt kann ich mich zumindest vergewissern, ob er durch eine Nachsorgeeinrichtung betreut wird. Noch besser wäre es natürlich, wenn alle Justizvollzugsanstalten Tätigkeitsnachweise ausstellen würden, so dass man etwas schriftlich hat. Das machen meines Wissens nach noch viel zu wenig Anstalten. Es ist wünschenswert, dass zukünftig alle Justizvollzugsanstalten ein einheitliches Übergangsmanagement praktizieren und allen kurz vor der Entlassung stehenden Arbeitnehmern Chancen in der Zeitarbeit eröffnen. Im Moment habe ich persönlich häufig das Problem, dass die Justizvollzugsanstalten mit den qualifizierten Haftentlassenen nicht in meiner Nähe sind. Das macht einen Einsatz in unserer Branche natürlich schwerer. anzeige Schulung + Beratung für die Zeitarbeit Rainer Moitz Personalberater mit 10-jähriger Erfahrung Mobil: 01 72 6 69 24 24 Internet: www.Moitz.eu 8 9

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