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Ausgabe 1/2007:

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| 14 14 15 | ccjvhyxcvyxcjvhj Zeitarbeit in Europa Business jvbxcvvbchxgv Querdenken TEMPORÄRARBEIT BOOMT TROTZ FLEXIBLEM ARBEITSMARKT Weiter geht’s über die Grenze in die Schweiz. Wie die Situation dort aussieht beschreibt uns Myra Rosinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin von swissstaffing, dem Schweizer Verband für Zeitarbeitsunternehmen, in einem exklusiv für die Z direkt! verfassten Aufsatz. ALLES, AUßER GEWÖHNLICH Provokante Ideen für Manager und Mitarbeiter aus dem „Labor für Business Querdenken“ Die Schweizer Bestsellerautorin („Different Thinking“, „Alles außer Wie in den meisten EU-Ländern boomt die Temporärarbeit auch in der Schweiz. Und ähnlich den anderen europäischen Ländern kennt auch die Schweizer Temporärbranche branchenspezifische Regulierungsformen – allerdings etwas ungewöhnliche. WACHSENDE TEMPORÄRBRANCHE Im letzten Jahrzehnt hat die temporäre Arbeitsform in der Schweiz stark an Bedeutung gewonnen. Der Umsatz der Schweizer Temporärbranche ist jedes Jahr um durchschnittlich über 10 Prozent gewachsen. Auffällig ist, dass selbst in einem Land, wie der Schweiz, das einen vergleichsweise flexiblen Arbeitsmarkt aufweist, das Interesse an der Temporärarbeit sehr stark ist. Dem Aufwärtstrend liegen daher vermutlich nicht nur veränderte Firmenbedürfnisse zugrunde, sondern auch gewisse Veränderungen der gesellschaftlichen Wünsche in Richtung mehr Ungebundenheit und Abwechslung. Für einen beachtlichen Teil der rund 245 000 jährlich im Einsatz stehenden temporären Arbeitskräfte in der Schweiz ist die Temporärarbeit nämlich nicht ausschließlich eine Überbrückungslösung. Knapp 40 Prozent der Temporärarbeitenden nennen als Motiv für die Aufnahme eines Temporärjobs ein Bedürfnis nach Abwechslung und die freie Wahl von Zeitpunkt und Dauer ihres Arbeitsverhältnisses. swissstaffing trifft auf iGZ: Geschäftsführer von swissstaffing Georg Staub und wissenschaftliche Mitarbeiterin Myra Rosinger bei ihrem Treffen mit iGZ-Bundesgeschäftsführer Werner Stolz und iGZ- Bundesvorstandsmitglied Georg Sommer im Februar in Bonn. GESAMTARBEITSVERTRAGLICH GERE- GELTE TEMPORÄRBRANCHE Im europäischen Vergleich ist die Schweizer Gesetzgebung zur Temporärarbeit ziemlich liberal. Zwar kennt die Schweiz wie die meisten der alten EU-Länder Vorschriften zugunsten der Gleichbehandlung von temporärem und festangestelltem Personal. Im Falle der Schweiz entstammen diese allerdings nicht dem Gesetz, sondern den über 50 allgemeinverbindlich erklärten Branchengesamtarbeitsverträgen. Dies bedingt für die Personalberatenden der Temporärfirmen, dass sie die rund 50 allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsverträge kennen und jeweils wissen, welcher zur Anwendung kommt– keine einfache Aufgabe. Einschränkungen, wie sie etliche EU-Länder kennen – zum Beispiel hinsichtlich der Branche, der Einsatzdauer oder der Gründe, Temporärarbeitskräfte einstellen zu dürfen – kennt die Schweiz hingegen keine. GRENZÜBERSCHREITENDE ARBEITNEH- MERÜBERLASSUNG Seit Abschluss des Personenfreizügigkeitsabkommens zwischen der Schweiz und der EU rekrutieren die Schweizer Temporärunternehmungen vermehrt auch im Ausland, wegen der gemeinsamen Sprache und Kultur vor allem in Deutschland. Im Gegenzug dürften in Zukunft wohl auch mehr Schweizer, zumindest für gewisse Zeit, ihren Arbeitsplatz jenseits der Landesgrenze suchen. Zwar sind die Schweizer Arbeitnehmer im Vergleich zu den Arbeitskräften aus Deutschland noch wenig mobil. Mit dem Heranwachsen einer jüngeren Generation, für die Globalisierung und Flexibilität in Zeiten eines demografisch bedingten und zunehmenden europaweiten Wettbewerbs um Fachkräfte selbstverständlich sind, dürfte sich dies wohl ändern. Zum Thema grenzüberschreitende Arbeitnehmerüberlassung bietet der iGZ (RA Stefan Sudmann) regelmäßig Seminare an. Nähere Informationen unter www.ig-zeitarbeit.de. gewöhnlich“) und Managementberaterin Anja Förster gehört zu einer neuen Generation von Wirtschaftsvordenkern. Leidenschaftlich unkonventionell kämpft sie für den Blick über denTellerrand und die Befreiung aus dem Kopf-an-Kopf-Wettbewerb. In ihrem „Labor für Business Querdenken“ forscht sie gemeinsam mit Dr. Peter Kreuz nach neuartigen Geschäftskonzepten. Zu ihren Kunden zählen unter anderen die Führungsetagen von BMW, Deutsche Bank, IBM und Siemens. Ihre Methode des Business Querdenkens erläuterte Förster in einem Gespräch mit Z direkt! „Das Problem, das viele Personalverantwortliche mit Querdenkern haben, liegt auf der Hand“, so Förster. „Solche Leute nerven, haben Ecken und Kanten und geben sich nicht mit einem einfachen Nein zufrieden.“ Deshalb laufe in vielen Unternehmen das Einstellungsverfahren darauf hinaus, dass Miniaturausgaben des großen Chefs eingestellt werden. Genau das aber sei das Problem: „Wenn Sie sich nur mit Jasagern umgeben, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn am Ende auch nur mittelmäßige Ideen herauskommen. Wirklich gute und innovative Ideen entstehen in einem Umfeld, das Widersprüche nicht nur zulässt, sondern geradezu fordert“. Auch für ein mittelständisches deutsches Zeitarbeitsunternehmen, das sich neben mehr als 4 000 anderen auf dem Markt behaupten müsse, seien innovative Ideen möglich. „Aus der Masse hervorheben, kann sich aber nur, wer damit aufhört, auf die Konkurrenz schielen“, so Förster. Zwar sei es nicht problematisch, gelegentlich zu analysieren, was der Wettbewerb mache. Aber auch die Konkurrenten steckten selbst oft noch in den Lösungen von gestern. „Deshalb Augen auf für neue Lösungen“, rät Förster. Die fänden sich oft auch in ganz anderen Branchen. Denkbar sei Einmaligkeit aber auch zum Beispiel durch das Schaffen ganz neuer branchenunüblicher Preismodelle oder das Hinterfragen gängiger Produkt- und Servicekonzepte. Letztlich sei die Lösung ganz einfach: „Über den Tellerrand des eigenen Unternehmens blicken!“. Querdenken eben. Und sich nicht vom Erfolg von gestern aufhalten lassen. Das gelte gerade für die deutsche Zeitarbeitsbranche. Dass diese derzeit den größten Erfolg in der Geschichte erlebt, könne auch das Hemmnis von morgen werden, nämlich dann, wenn sich Querdenkerin Anja Förster darauf ausgeruht werde. „Der Erfolg von gestern und heute ist immer dann brandgefährlich, wenn er Unternehmer dazu verführt, sich mit dem Status Quo zufrieden zu geben. Lähmede Selbstzufriedenheit ist dann die Begleiterscheinung des Erfolgs“, meint die Motivationskünstlerin, die auch regelmäßig durch Deutschland tourt. In Sachen innovativer Querdenkbereitschaft sei die Zeitarbeitsbranche aber vorbildlich, schließlich sei sie ja aus dem Mut zur Innovation überhaupt erst entstanden. Das System der Zeitarbeit passe hervorragend in das Wettbewerbsumfeld von heute und morgen. „Die Idee der lebenslangen Leibeigenschaft in den Unternehmen ist vorbei – zum Glück.“ Immer mehr Unternehmen organisierten sich um Projekte herum. „Und genau das ist die Chance der Zeitarbeitsbranche: Die besten Köpfe für den jeweiligen Job zur Verfügung zu stellen.“ Das neue Buch „Alles, außer gewöhnlich“ der beiden Wirtschaftsvordenker Förster & Kreuz (Econ Verlag). Z direkt! Z direkt!

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