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Zdirekt! 04-2019

14 TITELTHEMA Ein Tinder

14 TITELTHEMA Ein Tinder für Jobs? Kommunikation wird immer schneller, innovativer und effizienter. 214 Mal greifen wir täglich zum Smartphone, wir sprechen mit Alexa und anderen Sprachassistenten, haben eine App für unser Smart Home und diskutieren mit Chatbots 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Die Welt ist vernetzt und wir auch. Für Unternehmen, Verbände und Organisationen wird eine Präsenz auf den Social Media-Kanälen wie Facebook, XING, Twitter, LinkedIn oder YouTube immer wichtiger. Die Generationen Y und Z sind immer online und brauchen jederzeit und überall Antworten. Unternehmen, die heute nicht dialogorientiert sind, sind nicht mehr relevant für Fachkräfte von morgen. Das Bewerbungsanschreiben war gestern, heute reicht ein Link zum XING- oder LinkedIn-Profil im Netz oder Bewerber nutzen einfach die App „Truffls“, quasi ein „Tinder“ für Jobs, die direkt Kandidatenprofile und Stellenanzeigen der Unternehmen verbindet. Zeitarbeitsunternehmen sind Profis in Sachen Recruiting und haben viel Erfahrung. Die passgenaue Vermittlung innerhalb kurzer Zeit ist das Kerngeschäft. RECRUITING-TIPPS FÜR PERSONALDIENSTLEISTER Wenn es um Recruiting geht, zählen heute keine Stellenanzeigen in der Tageszeitung mehr, sondern Online- Portale wie stepstone, monster oder indeed oder aktives Ansprechen über Social Media-Kanäle, denn die 33 Prozent „Wechselwilligen“ möchten gefunden werden. Im Bewerbungsgespräch, das immer noch persönlich und offline stattfindet, zählen früher wie heute Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis. Zwar unterstützen technische Hilfsmittel wie Laptops, iPads oder VR-Brillen zur Demonstration, aber die Entscheidung, welcher Kandidat es wird, fällt zwischen zwei Menschen vor Ort. Personaldienstleister sind dabei nicht nur schnell und flexibel, sie haben auch gute Netzwerke, neue Kanäle und bieten vielen Unternehmen einen perfekten HR-Service an. MOBILE-READY UND GOOGLE-FIT Zeitarbeitsunternehmen sollten bei allen Inhalten daran denken, sie fürs Smartphone zu optimieren (responsive Darstellungsweise) und mit den richtigen, relevanten Schlagworten für Google interessant zu machen. Eine Homepage, die veraltet ist, wird von Google schlecht bewertet und weit hinten im Ranking platziert – ge-

Z direkt! 04/2019 TITELTHEMA 15 nauso wie Texte, die für User keinen Nutzen darstellen. Gute Verlinkungen zu weiteren Informationen zum Thema machen die Seite für Google besonders attraktiv. Tipps in Bezug auf Google-Ranking für Recruiter: – Klare und konkrete Stellenanzeigen – Transparenz mit vielen Infos, um besser gefunden zu werden (auch Gehaltsangabe, sonst wird ein Vergleichswert automatisch berechnet) – Standorte und Telearbeit angeben – Keine Sonderzeichen – Layout wird durch Crawler nicht erkannt – Aktualität (Veröffentlichungsdatum ist wichtig!) – Arbeitgeber-Bewertungen werden relevanter (kununu und Co.) Tipps für künftige Stellenanzeigen: – Vorstellung des eigenen Unternehmens in der Stellenanzeige möglichst kurz halten, da bei Interesse an der Aufgabe dies später „nach“-recherchiert wird – Eine Stellenanzeige sollte ohne Leerzeichen nicht mehr als 2.000 Zeichen haben – Mit einzelnen Aufzählungspunkten arbeiten: Langer Text wird oftmals nur überflogen, und dann werden wichtige Punkte überlesen – Keine Textblöcke nebeneinander anordnen: Das wirkt überfrachtet. – Immer auch auf eine mobile Optimierung achten – Den Bereich „Wir bieten“ an den Anfang setzen und hier keine Worthülsen nutzen, sondern möglichst konkret Besonderheiten hervorheben – Emotionalität nutzen – Fotos mit Menschen, die lachen, werden auch in Stellenanzeigen positiv wahrgenommen. FAZIT Eins ist klar: In den nächsten Jahren regt sich viel. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz schreiten voran. Das Smartphone und andere digitale Geräte wie Smart Watches oder Sprachassistenten werden immer wichtiger. Im War for Talents ist es deshalb für Unternehmen ein Muss, auf digitalen Kanälen unterwegs zu sein, um von den potenziell Wechselwilligen wahrgenommen zu werden. Die digitale Kompetenz von Unternehmen wird im Fachkräftemangel entscheiden. Die Talente und Experten von morgen sind da, sie müssen nur im Netz gefunden und aktiv angesprochen werden. KM FACHBEGRIFFE SCHNELL ERKLÄRT War for talents meint den Kampf der Unternehmen um die Talente in Zeiten von Fachkräftemangel Chatbot ein Roboter, der ein Gespräch führt und lernt Responsiv auf das Smartphone abgestimmte Version Crawler Roboter, der täglich Webseiten prüft und Informationen an Google weitergibt

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