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Zdirekt! 02-2021

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42 BILDUNG Mit Zeitarbeit doppelten Wurf gelandet Handball und Zeitarbeit? Das hat doch nichts miteinander zu tun! Jannek Klein beweist das Gegenteil: Der 22-Jährige ist Junioren-Nationalspieler und macht – dank eines iGZ-Mitgliedsunternehmens – derzeit seine Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann. Und er ist nicht der erste Bundesliga-Handballer, der seine Zukunft in der Zeitarbeit sieht. Jannek Klein (links) und Christian Klimek (rechts) Der No-Look-Pass aus dem halbrechten Rückraum von Jannek Klein an Kreisläufer Christian Klimek ist einstudiert und kommt fast immer verlässlich an. Die beiden Bundesliga-Handballer der Eulen Ludwigshafen verstehen sich blind. Das gilt nicht nur „auf der Platte“, sondern auch im Berufsleben: Beide arbeiten beim iGZ- Mitgliedsunternehmen TIMEPARTNER und sitzen dort Schreibtisch an Schreibtisch. Der 22-jährige Klein hat im Handball schon viel erlebt: Mit 15 Jahren zog er von zuhause in das Sportinternat der SG Flensburg-Handewitt. Nach dem Realschul-Abschluss begann er parallel zum Handball eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation. Mit 19 Jahren wechselte er dann in die Jugend der Handballer vom FC Barcelona. Eigentlich sollte er dort zwei Jahre bleiben, doch nach einem Jahr löste er den Vertrag wieder auf: „Das Training fand dort immer erst in den Abendstunden statt. Jeden Tag einfach nur rumzugammeln ist aber nicht mein Ding. Irgendwann hat man auch am Strand alles gesehen. Deswegen wollte ich wieder zurück nach Deutschland.“ So wechselte er zu den Eulen Ludwigshafen, weil bei ihnen das Gesamtpaket stimmte. Und zu diesem Paket gehörte auch das Angebot eines der Sponsoren, dem Junioren-Nationalspieler eine Ausbildung zu ermöglichen.

Z direkt! 02/2021 BILDUNG 43 „Dass wir die Eulen als Sponsor unterstützen, ist regional und historisch gewachsen“, erklärt Thomas Dick, Geschäftsführer von TIMEPARTNER. Er war früher als Regionalleiter für diesen Bereich zuständig und hat die Partnerschaft begründet: „Ich bin bei einer Veranstaltung vor einigen Jahren zufällig dem jungen Christian Klimek begegnet. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte, dass er einen Ausbildungsplatz sucht. Ein paar Tage später hat er bei uns im Büro den Ausbildungsvertrag unterschrieben“, erinnert er sich. Als Klein vor seinem Wechsel nach Ludwigshafen stand, kam der Verein wieder auf TIME- PARTNER zu. „Als Personaldienstleister ist es doch klar, dass wir den Verein bei der Berufsausbildung der Spieler unterstützen“, sagt Dick. Insgesamt findet er, dass die Eulen wunderbar zur Zeitarbeit und zu TIMEPARTNER passen: „Die leben von ihrer Einstellung, sie machen das Beste aus jeder Situation und geben nicht auf. Es ist die Mentalität, die ich an dem Verein mag.“ Der Arbeitsalltag gestaltet sich so, dass sich die Arbeitszeiten von Jannek Klein an seinen Trainings- und Spielterminen orientierten. Aufgrund der in Flensburg begonnenen Lehre konnte er die Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann (PDK) auf zwei Jahre verkürzen. Aktuell läuft es ganz gut für ihn: Die schriftlichen PDK-Prüfungen hat er bereits bestanden und auch bei den Eulen hat er seinen Vertrag verlängert. Die Ausbildung ist für Klein wichtig: „Der Handballsport ist schnell und hart. Gott sei Dank bin ich bislang von schlimmeren Verletzungen verschont geblieben. Trotzdem ist der PDK mein Plan B – auch für die Zeit nach der Handball-Karriere.“ Deswegen wird er auch nach Abschluss der Ausbildung mit 20 Stunden in Teilzeit, wie Kollege Klimek, bei TIMEPARTNER bleiben. Darauf hat er sich kürzlich mit Thomas Dick verständigt. Er ist froh, dass Klimek und Klein bei TIMEPARTNER arbeiten: „Die beiden sind kommunikativ, intelligent und haben eine schnelle Auffassungsgabe. Das ist im Handball genauso wichtig, wie bei uns.“ Insgesamt seien Leistungssportler extrem diszipliniert. Eindruck, er würde sich auf dem Erreichten ausruhen: „Natürlich bin ich stolz auf das, was ich erreicht habe. Aber für den dritten Platz bei der U21-Europameisterschaft kann ich mir hier bei den Eulen auch nichts kaufen. Da muss ich mich jede Woche im Training neu beweisen.“ Im Ludwigshafener Bundesligakader ist er einer der Jüngsten. Er weiß, dass ihm vor allen Dingen Erfahrung fehlt: „Ich muss ruhiger, cleverer und selbstbewusster werden. Manchmal bin ich noch zu ungestüm. Und ich muss an meinem Körper arbeiten – in der Bundesliga sind ganz schöne Brocken unterwegs.“ Doch er bekommt seine Einsatzzeiten. Immerhin 30 Saisontore stehen für den 22-Jährigen zu Buche, der mittlerweile nicht nur im Angriff, sondern auch in der Abwehr zum Zuge kommt. „Da helfen mir sicherlich auch meine Erfahrungen aus Barcelona. In Spanien wird ganz anders verteidigt als in Deutschland“, berichtet Klein. „Während wir in Deutschland sehr robust zur Sache gehen, lesen die Spanier das Angriffsspiel und zwingen den Gegner zu Fehlern.“ Der 31-jährige Christian Klimek ist von dem jungen Mitspieler überzeugt: „Er hat ein Riesenpotenzial. Für sein Alter hat er ein sehr reifes Spielverständnis. Dazu kommt, dass Jannek extrem diszipliniert und ehrgeizig ist. Und das ist es, was den Unterschied macht, denn talentiert sind Viele.“ Klimek und Klein sind aber nicht nur Kollegen. Sie verbindet eine tiefe Männerfreundschaft: „Wir haben in unserer Biografie so viele Parallelen, dass ich mich in ganz vielen Punkten in ihm wiedererkenne“, sagt Klimek, nicht ohne ziehväterlichen Stolz. MS Jannek Klein ist zudem sehr reflektiert. Er kennt seine Stärken und seine Schwächen ganz genau – und arbeitet kontinuierlich daran. Zu keiner Zeit hat man den

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