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Zdirekt! 04-2017

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Z direkt! Titelthema Titelthema Z direkt! Internet erleichtert zielgruppengenaue Ansprache Digitale Vorstellungsgespräche auf dem Vormarsch? Die schlechte Nachricht: Der Fachkräftemangel erschwert die Rekrutierung in Zeitarbeitsunternehmen. Die gute Nachricht: Die Digitalisierung schafft schon jetzt in vielen Bereichen Erleichterung – Tendenz steigend. Sie vereinfacht nicht nur den Bewerbungsprozess, sondern auch die zielgruppengenaue Ansprache der potenziellen Mitarbeiter. Sonja Oetting, Leiterin der iGZ- Projektgruppe „Zielgruppen des Arbeitsmarktes“ Bis vor wenigen Jahren bedeutete eine Bewerbung vor allem Aufwand – organisatorisch wie finanziell. Jeder Abzug des Bewerbungsfotos musste beim Fotografen bezahlt werden. Das Kopieren der Zeugnisse fraß nicht nur Bäume, sondern auch das Guthaben auf der Kopierkarte. Die dreiteilige Bewerbungsmappe kostete erst dem Bewerber den letzten Nerv und anschließend dem Personaler, der damit seinen gesamten Schreibtisch zudecken konnte. „Beim Bewerbungsprozess werden die Vorteile der Digitalisierung schon jetzt sehr deutlich“, betont Sonja Oetting, Vorsitzende der iGZ-Projektgruppe „Zielgruppen des Arbeitsmarktes“. Erleichterung auch für Arbeitgeber Dass eine Bewerbung wesentlich schneller und kostengünstiger zusammengestellt werden kann, wenn Dateien beliebig häufig digital kopiert werden können, sei der eine Vorteil. „Davon profitieren wir als Arbeitgeber auch sehr stark“, begrüßt sie diese Entwicklung. „Denn dann können wir die Dokumente direkt in unsere digitale Personalakte kopieren, auf die alle Disponenten jederzeit zugreifen können.“ Das schaffe Transparenz im internen Prozess. Erfreulicherweise würden inzwischen auch neun von zehn Bewerbern ihre Unterlagen digital einreichen. Digitale Bewerbungsprozesse Ein anderer wichtiger Vorteil sei, dass ein digitaler Bewerbungsprozess für viele Kandidaten Hürden abbaue. „Lange Anschreiben sind nicht jedermanns Sache“, bringt sie Verständnis auf. Darum habe das iGZ-Mitglied Teamworker Personaldienst GmbH, in dem sie die Bremer Niederlassung leitet, auch schon seit längerem ein digitales Bewerbungsformular eingeführt. „Bewerber können dort ihre Daten Schritt für Schritt in das vorgefertigte Formular eintragen“, erläutert sie. Wer möchte, könne seine Unterlagen aber natürlich auch herkömmlich per E-Mail oder eben per Post übermitteln. „Wichtig ist, dass man mit dem Bewerbungsprozess keine möglichen Kandidaten verprellt“, weiß die Personalerin. Die Hürde müsse so niedrig wie möglich gelegt werden. „Gerade jetzt, wo Bewerber zunehmend Mangelware werden, dürfen wir keinem Interessenten Steine in den Weg legen“, verdeutlicht sie. Printanzeigen manchmal sinnvoller Deshalb setze das iGZ-Mitglied auch nicht vollständig auf digitale Wege der Mitarbeiterrekrutierung. „Es gibt immer Fälle, in denen wir mit Printanzeigen bessere Rücklaufquoten erzielen als mit Online-Anzeigen“, berichtet Oetting. Besonders ältere Bewerber würden noch häufig in der Tageszeitung nach Stellen suchen. Und auch im Handwerksbereich sei die Resonanz bei Printanzeigen höher. Mobiloptimierte Seiten Ganz anders verhalte es sich bei der Ansprache von Jüngeren. „Die suchen auch oft nach Stellen, wenn sie gerade in der Bahn oder im Café sitzen“, so Oetting. Deshalb sei es wichtig, dass die Internetseite auch für die Ansicht auf einem kleinen Bildschirm optimiert sei. Zumindest die DAX-Unternehmen sind in diesem Bereich gut aufgestellt, bestätigt die Wollmilchsau- Online-Recruiting-Studie. 2017 verfügten 80 Prozent der Studienteilnehmer über eine mobiloptimierte Karriereseite. Im Vorjahr waren es erst 61 Prozent. „Das ist eine positive Entwicklung, die sich auch in der Zeitarbeitsbranche bestätigt“, freut sich Oetting. Eine Internetseite sei dann für mobile Endgeräte optimiert, wenn der Text auch ohne eine Vergrößerung gut lesbar sei. Im Idealfall passe sich die Größe der Bilder und der Schaltflächen zudem automatisch an. Häufig werden auch nur die relevanten Inhalte angezeigt, um den kleinen Bildschirmausschnitt nicht zu überfrachten. Digitale Anerkennung von Abschlüssen? Doch nicht nur Jüngere sind über das Internet gut zu erreichen, auch bei der Rekrutierung ausländischer Mitarbeiter mache die Digitalisierung den Weg frei. „Das beginnt schon direkt am Anfang des Prozesses“, berichtet Oetting. In fast allen Ländern gebe es Online-Plattformen für Bewerber, die gerne im Ausland arbeiten möchten. Dort können die Interessen sich ein Profil mit ihren Qualifikationen anlegen und auch Zeugnisse hochladen. An dieser Stelle sieht Oetting noch Entwicklungspotenzial. „Richtig gut wäre es, wenn auf diesen Plattformen auch schon die Voraussetzungen für die Anerkennung von beruflichen Abschlüssen transparent gemacht würden, damit ausländische Bewerber sich auf den Anerkennungsprozess optimal vorbereiten können. Dies würde auch dem potentiellen Arbeitgeber viel Arbeit ersparen, wenn bei Ankunft in Deutschland alle notwendigen Unterlagen bereits vorliegen. Anzeige Anzeige Anzeige

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