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Zdirekt! 04-2017

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Z direkt! Titelthema Titelthema Z direkt! Fachkräfteengpass erschwert Rekrutierung In einigen Berufsgruppen wird es jetzt schon eng Der Fachkräftemangel ist – in der öffentlichen Meinung – scheinbar schon ausgemachte Sache. Doch was steckt tatsächlich hinter diesem vielbemühten Schlagwort? Wer fehlt heute bereits auf dem Arbeitsmarkt und wie wird sich die Situation weiterentwickeln? Die Antwort auf diese Fragen lautet ganz klar: „Es kommt darauf an!“ Nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt es keinen flächendeckenden Fachkräftemangel in Deutschland. Allerdings gibt es einen Mangel an Fachkräften, also an Personen mit einer gewerblichen, kaufmännischen oder anderen Berufsausbildung, wenn man einzelne Fachrichtungen aber auch einzelne Regionen in den Blick nimmt. In Bayern beispielsweise liegt die Arbeitslosenquote bei unter drei Prozent – dort gibt es nicht nur zu wenig Fachkräfte, sondern allgemein zu wenig Arbeitskräfte. Das gilt auch für Teile von Baden-Württemberg. In anderen Regionen gibt es zwar ein großes Arbeitskräfteangebot, aber die jeweils nachgefragten Qualifikationen sind nicht oder nicht in der geforderten Kombination vorhanden. Mangelberufe der BA Ein Blick in die Übersicht der Mangelberufe der Bundesagentur für Arbeit zeigt, in welchen Bereichen Engpässe auf dem Arbeitsmarkt bestehen (siehe Tabelle auf der rechten Seite). Laut offizieller „Fachkräfteengpassanalyse“ liegt die durchschnittliche Vakanzzeit von Berufen – ohne Helfer – bei 100 Tagen. Das ist eine Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Fachkräfte (101 Tage) und Spezialisten (105 Tage) sind dabei schwerer zu finden als Experten (91 Tage). Fachkräftemangel bremst Wirtschaft Doch die relativ entspannte Einschätzung der BA kann das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln so nicht bestätigen. Im Rahmen ihrer optimistischen Konjunkturprognose für 2018 stellen die Wissenschaftler einschränkend fest: „Die Konjunkturdynamik könnte noch stärker sein, doch der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften bremst die Unternehmen. Viele arbeiten bereits am Limit – gut ein Drittel spricht sogar von einer Überauslastung. 47 Prozent der Firmen bestätigen, dass fehlende Fachkräfte die Produktionsmöglichkeiten begrenzen. Unter den Betrieben, die bereits eine Überauslastung feststellen, sprechen sogar zwei Drittel von einem Fachkräftemangel. Das Fehlen von qualifizierten Mitarbeitern hemmt zudem die Investitionsanreize.“ Demografische Entwicklung Eine Entwicklung, die angesichts der demografischen Gegebenheiten auch nahezu zwingend ist. Bis zum Jahr 2035 werden jüngsten Untersuchungen zufolge eine Million Menschen weniger auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Dabei ist ein starker Rückgang bei Männern und eine leichte Zunahme bei Frauen zu erwarten. Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird also weiblicher werden. Allerdings sind diese Entwicklungen regional sehr unterschiedlich. Das IW Köln hat ausgerechnet, dass die Bevölkerung von Sachsen- Anhalt bis 2035 voraussichtlich um fast elf Prozent zurückgehen wird, während Berlin 14,5 Prozent mehr Einwohner verzeichnen können wird. Diese rein quantitative Betrachtung berücksichtigt jedoch nicht die Entwicklung in den Qualifikationsniveaus, die ohnehin immer spezieller werden. Beschäftigung Älterer Es bleibt die Frage, mit welchen Strategien die Unternehmen in ihren Rekrutierungsbemühungen hierauf reagieren können. Zwei Zielgruppen stechen mit Blick auf das Potenzial, das sie auf dem Arbeitsmarkt bieten, hervor – und zwar Frauen und Ältere. Zeitarbeitsunternehmen, die diese Zielgruppen besonders in den Blick nehmen wollen, müssen sich mit den besonderen Anforderungen auseinandersetzen. Mit Blick auf die Zielgruppe der älteren Beschäftigten hat der iGZ bereits eine Ratgeberbroschüre aufgelegt. Die „Praxistipps zur Beschäftigung Älterer“ zeigen, welche Erwartungen gerade ältere Beschäftigte an einen Job haben – und wie man diese erfüllen kann. Gerade Zeitarbeitsunternehmen haben hier wegen der intensiven Betreuung der externen Mitarbeiter durch die Personaldisponenten besondere Möglichkeiten. Zielgruppen des Arbeitsmarktes Es ist auch lohnenswert, sich mit den Herausforderungen von Frauen bei der Arbeitsaufnahme auseinanderzusetzen – sei es mit Blick auf mögliche Rekrutierungswege oder die Gestaltung entsprechender Rahmenbedingungen. Die iGZ-Projektgruppe „Zielgruppen des Arbeitsmarkts“ beschäftigt sich auch mit diesen Fragestellungen und arbeitet an der weiteren Erstellung von Praxistipps. Marcel Speker Fehlende Kräfte nach Berufsgruppen Mechatronik Automatisierungstechnik Bauelektrik Elektromaschinentechnik elektrische Betriebstechnik Leitungsinstallation und -wartung Ofen- und Luftheizungsbau Kältetechnik Überwachung, Wartung, Eisenbahninfrastruktur Triebfahrzeugführer/in Eisenbahnverkehr Gesundheits- und Krankenpflege Rettungsdienst Altenpflege Orthopädie- und Rehatechnik Hörgeräteakustik Fachkräfte Spezialisten Experten 10 11

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