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Z direkt 02-2016

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Z direkt! Unterwegs iGZ-Bundeskongress 2016 in Bremen Zeitarbeit hilft! „Nur, wenn man miteinander spricht, kann man auch Veränderungen erreichen.“ Mit diesen Worten eröffnete iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian vor rund 500 Teilnehmern den iGZ-Bundeskongress in Bremen – und nannte damit zugleich die Maxime der Arbeit des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ). Der Kongress biete die Gelegenheit, mit Politikern und Branchenvertretern ins Gespräch zu kommen und sich fachlich auszutauschen. Die letzten Jahre seien mit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen ein „Wechselbad der Gefühle“ gewesen. Nachdem 2011 die ersten Branchenzuschlags-Tarifverträge in Kraft traten, signalisierte die damalige Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, dass damit die Forderungen des Gesetzgebers erfüllt worden seien. „Doch im Koalitionsvertrag zwischen der CDU/ CSU und der SPD tauchten wir dann ziemlich unvermittelt wieder auf“, erinnerte sich Durian. Seitdem stehen neue politische Regulierungen im Raum. Die Einsatzdauer soll auf 18 Monate Höchstüberlassungsdauer beschränkt werden, nach neun Monaten soll ein gesetzliches Equal Pay gelten. Flüchtlinge in Zeitarbeit „Mit sachlicher, konsequenter und sehr nachhaltiger Aufklärungsarbeit macht sich der iGZ für die Sichtweise der Zeitarbeitsbranche stark“, lobte die iGZ-Bundesvorsitzende das Engagement der zahlreichen Ehrenamtlichen sowie des iGZ-Hauptamtes. Jüngster Erfolg sei, dass die Vorrangprüfung für Flüchtlinge zeitnah ausgesetzt werden soll, womit eine Beschäftigung in der Zeitarbeit schon nach drei iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian: „Mit sachlicher, konsequenter und sehr nachhaltigen Aufklärungsarbeit macht sich der iGZ für die Sichtweise der Zeitarbeitsbranche stark.“ Monaten gestattet ist. „Damit wird die Zeitarbeit endlich mit anderen Branchen gleichgestellt“, freute sich Durian. Staatssekretärin Fahimi Yasmin Fahimi, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, betonte in ihrem Vortrag zur geplanten Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes: „Wir wollen Ausgewogenheit sicherstellen, Rechtssicherheit und Transparenz schaffen und die Tarifpartnerschaft in Deutschland stärken. Wir wollen nicht willkürlich regulieren, sondern sachgerecht Bedingungen schaffen, damit sich Arbeitgeber und -nehmer auf Augenhöhe begegnen können.“ iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz überreichte ihr als symbolisches Präsent eine Kombination aus Kompass und Fernrohr. „Mit dem Fernrohr kann man nicht nur nach links gucken“, schmunzelte er. Mit dem Hinweis, der iGZ habe einen guten Kompass auch für den Gesetzgeber für die geplanten AÜG- Änderungen, appellierte er unter großem Beifall der Gäste des iGZ-Bundeskongresses die Tarifautonomie der Branche zu achten, die Integrationschancen der 26

Z direkt! Zeitarbeit zu erhalten, Rechts- und Planungssicherheit zu schaffen sowie Überbürokratisierung zu vermeiden. Bei Realisierung dieser Grundsätze könnten sicherlich alle Beteiligten mit den Veränderungen leben. Faktenaustausch Sven Kramer, stellvertretender iGZ-Bundesvorsitzender und Leiter der iGZ-Tarifkommission, MdB Beate Müller-Gemmeke, Bündnis 90/Die Grünen, Johannes Vogel, Mitglied im FDP-Bundesvorstand und FDP-Generalsekretär in NRW, Hermann-Josef Arentz, CDA- Bundesvorsitzender a.D., und MdB Markus Paschke, Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion für Werkverträge und Zeitarbeit, sprachen über die aktuellen Themenstellungen in der Zeitarbeitsbranche. Unter dem Motto „5 x 15 Minuten im Faktenaustausch“ fragte der Moderator des Kongresses, Ulrich Deppendorf, Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio a.D., intensiv nach. Lene Gammelgaard, Juristin, Journalistin, Psychotherapeutin und eine der weltweit erfolgreichsten Bergsteigerinnen, machte sich den Kampfgeist zum Thema und beeindruckte mit ihrem Vortrag. Integration von Flüchtlingen „Der Arbeitsmarkt kann den Zustrom von Flüchtlingen gut verkraften“, unterstrich Detlef Scheele, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. In seinem Beitrag referierte er über „Flüchtlinge und Arbeitsmarktintegration – Wie Zeitarbeit helfen kann“. „Spracherwerb und ein gewisses Niveau sind das Mindeste, was wir brauchen, um einen Einsatz in Zeitarbeit hinzubekommen“, erläuterte er die Voraussetzung, zumindest die Grundlagen der deutschen Sprache können zu müssen. Die Macht über die Sprache bedeute auch Anerkennung und Selbstwertgefühl, unterstrich Scheele den hohen Wert von Sprachkursen. „Wir setzen auf Sie als Partner, und das nicht nur in der Flüchtlingsfrage, sondern auch in anderen Bereichen“, unterstrich Scheele zu guter Letzt ans Publikum gerichtet. iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz richtete ein abschließendes Wort an das iGZ- Forum und kündigte mit Blick auf die Politik in Berlin an: „Wir bleiben am Ball!“ Wolfram Linke, Maren Letterhaus 27

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