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CSR-Leitfaden-2020

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18 DER MEHRWERT VON

18 DER MEHRWERT VON CSR IN DER ZEITARBEIT Gute Gründe für CSR in der Zeitarbeit Aus Unternehmersicht gibt es wichtige Gründe, sich mit dem Thema CSR auseinanderzusetzen. Sie werden durch zahlreiche Studien unterstrichen (die nachfolgenden Zahlen stammen von der Stakeholder Reporting GmbH). Im Folgenden wird der konkrete Mehrwert für die Zeitarbeitsbranche mit ihren Besonderheiten abgeleitet. ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT: Eine repräsentative Studie der Universität Bamberg (2019) belegt, dass drei von vier Mitarbeitern heute höhere Anforderungen an ihren Arbeitgeber stellen. 93,3% sagen, dass ihnen Work-Life-Balance wichtig ist. Die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber hilft, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Nichtfinanzielle Faktoren wie dialogorientierte Führung, Wertschätzung, persönliche Anerkennung oder die Einbindung bei Entscheidungen erhöhen die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. DAS HEISST FÜR DIE ZEITARBEIT KONKRET: Gerade die Branche, deren Kerngeschäft es ist, Menschen für sich zu gewinnen, muss sich attraktiv machen. Zu wenig ist noch bekannt, dass Personaldienstleister für ihre Mitarbeiter eine besondere Fürsorge-Funktion übernehmen. Kein anderer Arbeitgeber führt so viele Bewerbungsgespräche und hat so viel Menschenkenntnis wie die Unternehmer in der Zeitarbeit. Die so genannten „nichtfinanziellen“, weichen Faktoren spielen gerade hier eine bedeutende Rolle. Und die Branche sollte auch kommunizieren, mit wie vielen guten Beispielen sie besonders bestimmte Zielgruppen des Arbeitsmarktes (wieder) in Beschäftigung bringt (Flüchtlinge, Menschen mit Behinderungen, Langzeitarbeitslose, Berufseinsteiger, Ältere, Haftentlassene usw.). Wenn viele Personaldienstleister nicht nur im Sinne von CSR handeln, sondern ihre Aktivitäten belegen und sichtbar machen, wird die gesellschaftspolitische Diskussion beeinflusst und die Akzeptanz der Branche weiter gestärkt. GESCHÄFTSKUNDENBINDUNG: Standen bislang große, bekannte Konzerne im Scheinwerferlicht von CSR-Rankings und Finanzmarkt-Ratings so setzt sich das Thema immer weiter in den weitverzweigten Wertschöpfungsketten durch. CSR-Anforderungen werden zu Zugangsvoraussetzungen für Geschäftsbeziehungen (z.B. in Form einer Überprüfung durch die Rating-Agentur Ecovadis www. ecovadis.com) und zum überprüften Bestandteil von Lieferantenverträgen. DAS HEISST FÜR DIE ZEITARBEIT KONKRET: Zeitarbeitsfirmen stehen zum Teil auch jetzt schon unter einem Wettbewerbsdruck, da sie häufig mit großen Unternehmen oder Konzernen zusammenarbeiten. Diese berichtspflichtigen Unternehmen müssen auch dokumentieren wie nachhaltig ihre Zulieferer sind. Personaldienstleister sind Teil der Lieferkette und werden gegebenenfalls auf ihr CSR-Engagement überprüft. Sind die Aktivitäten nicht groß genug oder nicht nachvollziehbar, kann es sein, dass der Kunde seinen Auftrag zurückzieht. Einige Personaldienstleister spüren das bereits. Mit freiwilligen CSR-Aktivitäten können KMU außerdem einer möglichen gesetzlichen Verpflichtung zuvorkommen und Ideen in diese Richtung abwenden.

Zeitarbeit mit Verantwortung – Ein Leitfaden für iGZ-Mitglieder DER MEHRWERT VON CSR IN DER ZEITARBEIT 19 REPUTATION: Eine repräsentative Befragung (Umweltbundesamt 2019) kommt zu dem Ergebnis, dass 64% der Befragten Umwelt- und Klimaschutz als wichtige Herausforderungen ansehen – 11% mehr als noch 2016. Gleichzeitig ist das Vertrauen in den Einsatz der Wirtschaft für Umwelt und Klima von 15% auf 8% gesunken. Kommunikation des Nachhaltigkeitsengagements sichert die Unternehmensreputation. DAS HEISST FÜR DIE ZEITARBEIT KONKRET: Laut der Allensbach-Studie zur Zeitarbeit (iGZ-Allensbach 2018) kennt fast jeder den Begriff Zeitarbeit. Was sich dahinter genau verbirgt wissen aber, unabhängig vom Bildungsstand der Befragten, nur wenige. Dementsprechend ist das Image der Branche immer noch verbesserungsbedürftig. Personen, die einschätzen können wie Zeitarbeit funktioniert, nennen Vorteile wie die Sprungbrettfunktion, Abwechslungsreichtum oder eine leichtere Einstiegschance. Um die Reputation von Personaldienstleistern zu optimieren, müssen die vorhandenen sozialen Kompetenzen beim Namen genannt und stärker kommuniziert werden. Wie die Umfrage des Bundesumweltamtes zeigt, beeinflussen aber auch sehr stark Umweltthemen das Image von Unternehmen. Personaldienstleister können hier im Gegensatz zum produzierenden Gewerbe eher mit kleinen Beiträgen (Fahrgemeinschaften, Energieeffizienz in der Büroausstattung, Online-Kommunikation usw.) punkten. Wichtig ist, deutlich zu machen, dass man Umweltproblematiken erkannt hat und - wenn auch in verhältnismäßig kleinerem Umfang - seinen Beitrag zur Verbesserung leistet. KOSTENEINSPARUNG: Aufgrund steigender CO 2 -Preise und wegen des Kohleausstiegs dürften die Strompreise auch in Zukunft weiter steigen. Mit Energieund Umweltmanagementsystemen wie ISO 50001 oder 14001 können Unternehmen ihre Effizienzpotenziale erkennen und heben. Teilweise ist die Einführung der Systeme sogar mit Steuererleichterungen verbunden. DAS HEISST FÜR DIE ZEITARBEIT KONKRET: Auch als Dienstleister lassen sich Kosten durch Klima- und Umweltschutz sparen. Schon ohne Managementsysteme können Personaldienstleister durch niedrigschwellige Maßnahmen Ausgaben reduzieren. Hier sind zum Beispiel die Nutzung von LED-Lampen, Papiereinsparungen, E-Mobilität oder die Reduzierung von Fahrtstrecken zu nennen. RISIKOMINIMIERUNG: Ein gut funktionierendes Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement reduziert Kosten für unfallbedingte Produktionsausfälle und die Ausfalltage von Mitarbeitern. DAS HEISST FÜR DIE ZEITARBEIT KONKRET: Gerade in der Zeitarbeit sind Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ein großes Thema. Die Senkung der VBG-Beiträge beweist, dass die Unfallquote in den letzten Jahren gesunken ist. Der iGZ unterstützt zusammen mit der VBG das nachhaltige Konzept „AMS – Arbeitssicherheit mit System“. AMS ist ein wichtiger Baustein für die weitere Verringerung der Arbeitsunfälle und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren in der Zeitarbeit. Viele iGZ-Mitgliedsunternehmen haben sich bereits zertifizieren lassen. Guter Arbeitsschutz verringert Risiken, fördert die Produktivität, die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten. www.ig-zeitarbeit.de/ams

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