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Ausgabe 4/2012:

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„Die haben immer was

„Die haben immer was für mich“ – ein Produktionshelfer im interview „Es ist eine Win-Druck-Situation“, fasst Mike Bauer zusammen. Was der Produktionshelfer, angestellt beim iGZ-Mitgliedsunternehmen ARO Personalservice GmbH in Gelsenkirchen, über die Branchenzuschläge sagt, klingt im ersten Moment befremdlich. „Natürlich freue ich mich über mehr Geld“, betont der 38-Jährige. Aber leichter werde es für ihn nicht. Damit meint er nicht seine Beschäftigung beim Zeitarbeitsunternehmen, sondern die Situation im Einsatzbetrieb. Eins steht für Bauer fest: „Um meinen Job bei ARO habe ich gar keine Angst!“ Seit nunmehr sechs Jahren ist Bauer für den Gelsenkirchener Personaldienstleister in verschiedenen Betrieben im Metallbereich beschäftigt. Erst war er einige Monate in Essen eingesetzt, dann für zwei Jahre in Bochum, eine Weile lang in Castrop und inzwischen wieder seit einem halben Jahr in Essen. „Die bei ARO haben immer was für mich, da mache ich mir gar keine Sorgen. Ich bin hier sehr zufrieden, sonst wäre ich ja auch nicht schon so lange hier!“ Genauer hinsehen Doch die neuen Branchenzuschläge sind für ihn Segen und Fluch zugleich. Denn der Druck vom Kundenunternehmen sei bereits jetzt merklich gestiegen. Es seien kleine Veränderungen, die ihm Sorgen bereiten. „Früher hat der Schichtleiter `rumgefragt, wer am Samstag arbeiten kann. Jetzt kommt der Werkleiter persönlich“, erzählt Bauer und vermutet: „Der will sich wohl ein Bild machen, wer wie viel leisten kann und will.“ Denn seit am 1. November zahlreiche Zeitarbeitskräfte die erste Erhöhungsstufe der Branchenzuschläge erreicht haben, schauen die Kundenbetriebe genauer hin, meint Bauer. „Wir werden halt teurer, und für das Einsatzunternehmen muss sich das Ganze ja auch noch lohnen.“ Die Sorge, vom Kunden abgemeldet zu werden, ist groß. Wenn ein Einsatz im Kundenbetrieb 8

ericht anzeige Suchen Sie noch motivierte Zeitarbeiter? für mehr als drei Monate unterbrochen wird, beginnt die anzurechnende Zeit bei einem erneuten Einsatz von vorne. Das bedeutet: Branchenzuschläge erst wieder nach sechs Wochen Einsatzzeit. Für Bauer selbst sieht es gut aus. Seit drei Wochen arbeitet er jetzt als Staplerfahrer im Wareneingang. „Manche Kunden fragen schon direkt nach mir“, sagt er stolz. „Und der Werkleiter würde mir doch nicht solch einen neuen Job geben, wenn er mich bald abmelden will, oder?“ Er hoffe, noch lange dort bleiben zu können, um letztlich nach neun Monaten die höchsten Branchenzuschläge zu bekommen. Planungssicherheit Im Wareneingang arbeiten auch zwei Stammmitarbeiter, die bald in Rente gehen. Der Wunsch, übernommen zu werden, ist bei Bauer jedoch nicht so groß. Denn: „Sicherer als bei ARO wäre eine Festanstellung im Kundenunternehmen auf keinen Fall!“ Bei dem Gelsenkirchener Zeitarbeitsunternehmen habe er Planungssicherheit. „Die würden schon was anderes für mich finden, wenn ich abgemeldet werde.“ Bei dem anderen Unternehmen hingegen müsste er ja erst einmal die sechsmonatige Probezeit überstehen, und mehr als einen Einjahresvertrag würde er sicherlich auch nicht bekommen. Das sei es dann unter dem Strich nicht wert, etwas mehr Geld zu verdienen. Zwei Übernahmeangebote hat der Vater zweier Kinder bereits abgelehnt. „Das Gesamtpaket stimmte beide Male nicht.“ Bauer hat sich ausgerechnet, dass er dank der Branchenzuschläge jetzt ungefähr 180 Euro mehr überwiesen bekommt. „Das ist schon toll“, freut er sich. Nur planen könne er mit diesem Extra eben nicht. „Man muss die Zuschläge als Bonbon sehen – für einmalige Anschaffungen oder kleinere Ausflüge. Ich kann jetzt mal mit meinen Kindern auf die Kirmes gehen. Aber ein Auto auf Raten kaufen kann ich nicht. Wer weiß, wie lange mein Einsatz in Essen noch dauert.“ mehr als 3 Mio Besucher jährlich über 93.000 Bewerbungen pro Jahr Suche auf 27 Städtejobportalen Den Richtigen finden Sie bei uns! Deutschlands größter Jobbörse für die Zeitarbeitsbranche Kontaktieren Sie uns! (030) 4372 5311 | timeworkers.de info@timeworkers.de Maren Letterhaus 9

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