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Ausgabe 1/2007:

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| 18 19 | Kompetenzentwicklung Kompetenzentwicklung BERUFSBILD PERSONALDISPONENT In einer neuen Serie befasst sich Z direkt! mit typischen Berufsbildern aus dem internen Personal eines Zeitarbeitsunternehmens. Heute im Visier: der Personaldisponent. Zu den Hauptaufgaben eines Personaldisponenten im Bereich der Zeitarbeit gehören Informations- und Einstellungsgespräche mit Bewerbern und die Planung der Einsätze. Der Disponent kennt sowohl die Kompetenzen der Mitarbeiter als auch das Anforderungsprofil des Unternehmens genau und kann so beides aufeinander abstimmen. In der Regel betreut ein Personaldisponent 25 bis 40 Zeitarbeitsmitarbeiter. Für sie trägt er die Personalverantwortung, schließt und löst ihre Arbeitsverträge. Die Disponenten verwalten ihre Zeitarbeitnehmer mit Hilfe einer branchenspezifischen Software. Sie rechnen ab, wie viele Stunden der Zeitarbeitnehmer beim Kunden im Einsatz war, und fakturieren die Umsätze. Bisher ist Personaldisponent kein Ausbildungsberuf. Dies zu ändern fordert der iGZ gemeinsam mit den beiden anderen Arbeitgeberverbänden der Branche, da der Beruf spezifische Qualifikationen voraussetzt, die mit den klassischen betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Ausbildungen allein nicht erworben werden Derzeit sind alle Personaldisponenten Quereinsteiger, meist mit kaufmännischer oder betriebswirtschaftlicher Ausbildung. Aber auch Absolventen der Sozialwissenschaften, Psychologie oder Pädagogik finden sich unter den Personaldisponenten. Es besteht die Möglichkeit des Aufstiegs zum Niederlassungsleiter, bei größeren Zeitarbeitsfirmen danach zum Regionalleiter. Wichtig: Einfühlungsvermögen und Gelassenheit Denise Rethel (25), Personaldisponentin bei Gess und Partner, Niederlassung Hilden. Z direkt! Wie sind Sie Personaldisponentin geworden? Im Jahr 2000 habe ich meine Ausbildung zur Bürokauffrau bei der Firma Gess und Partner begonnen. Nach Abschluss meiner Ausbildung wurde ich zunächst als Springerin eingesetzt und habe so in alle Bereiche Einblick gewonnen. Im Februar 2007 bin ich dann zur Teamleiterin der Abteilung Technik aufgestiegen. Was gefällt Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders? Dass es nie langweilig wird. Man sitzt nicht den ganzen Tag für sich allein am Schreibtisch, sondern kommt bei Bewerbergesprächen oder Kundenbesuchen mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Außerdem habe ich viele interessante Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die ich bei einer reinen Bürotätigkeit nicht hätte. Welche Eigenschaften muss ein Personaldisponent mitbringen? Vor allem ein hohes Einfühlungsvermögen sowohl gegenüber den Wünschen der Unternehmenskunden als auch gegenüber den externen Mitarbeitern. Gerade im gewerblichen Bereich hat unser Beruf auch eine hohe soziale Komponente. Wir haben es hier oft mit Personen in schwierigen Lebenslagen zu tun, für die wir nicht selten auch menschlich eine wichtige Anlaufstelle sind. Neben Team- und Führungsfähigkeit sind auch Stresstauglichkeit und eine gesunde Portion Gelassenheit von Vorteil, wenn es mal wieder hektisch zugeht. Michael Hacker Seit Arbeit gegen Entgelt unsere soziale Existenz bestimmt, herrscht panische Angst vor der Verknappung dieser Ressource. Allen Gerüchten zum Trotz, dass alle Arbeit nach Fernost auswandert steigt in allen Wirtschaftsnationen die Erwerbstätigkeit. Das System „Arbeit“ entwickelt sich in Richtung projektbezogener Komplexität und Differenzierung und erzeugt dabei einen Sog an ständig neuen Nachfragen nach Arbeitskräften. Unternehmen benötigen Putzfrauen, Sicherheitsdienste, Logistiker, Transporteure, Zuliefersysteme, Service-Provider; auf Dauer oder Zeit zu festen oder flexiblen Bedingungen. Zeitarbeit ist geradezu prädestiniert, diese gesamtwirtschaftliche Aufgabe zu übernehmen. Dazu bedarf es der Kompetenzentwicklung von Arbeitnehmern, Unternehmern und Systemen. 2003 von Bert Dijkhuizen gegründet, entwickelt der Arbeitskreis jetzt unter meiner Leitung Kompetenzen für die iGZ-Buchtipp: Schriftenreihe des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) DER RUNDE TISCH: KOMPETENZ- ENTWICKLUNG ZEITARBEIT In einer neuen Serie stellt Z direkt! die fünf iGZ-Arbeitskreise vor. Teil 1 präsentiert den Arbeitskreis Kompetenzentwicklung Zeitarbeit. Arbeitkreisleiter Michael Hacker berichtet. Zeitarbeit unter Einbeziehung externen und wissenschaftlichen Know-hows. Der Bogen spannt sich von der beruflichen Weiterbildung der Zeitarbeiter über die (Verbund-) Ausbildung von Nachwuchskräften, der Schaffung eines neuen Berufsbildes für internen Nachwuchs (Personaldienstleistungskaufmann/frau) und des dazugehörenden Weiterbildungsspektrums bis hin zu fachspezifischen Studiengängen und der „Entwicklung“ von Zeitarbeitsunternehmern, Beschäftigungsformen und Betätigungsfeldern. Dies erfordert nicht nur die Präsenz auf unterschiedlichsten Bühnen, wie etwa Personalmessen und Bildungskongresse, sondern auch die Zusammenarbeit mit Medien, Verbänden und Institutionen der Branche, Sozialpartnern, politischen Meinungsbildnern, Kammern bis hin zu Systemanbietern für die Zeitarbeit, Bildungsträgern und Softwareentwicklern. Von den Arbeitsergebnissen des überschaubaren Arbeitskreises, in dem unter anderen das Gründungsmitglied des iGZ Dietmar Richter, Dr. Bernd Benikowski (TZZ Dortmund), Peter Dunkel (bfw) und iGZ-Regionalkreisleiter Peter Schütz wirken, profitieren unter anderen mittlerweile mehrere Bundesministerien und -behörden. Ein Schwerpunkt der gegenwärtigen Arbeit ist die Entwicklung des Berufsbildes Personaldienstleistungskaufmann/frau, das der Branche zusätzliche gesellschaftliche Anerkennung und neue Herausforderungen bringen soll. Zeitarbeit ist heute nicht mehr Lückenfüller und wirtschaftlicher Notnagel für saisonale oder auftragsbedingte Personalengpässe, sondern eine moderne Alternative in der Arbeitswelt mit enormen Entwicklungspotenzialen. Diese auszuschöpfen ist unser Ziel. Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit - Potenziale und Grenzen Zeitarbeit scheint geradezu prädestiniert, durch die Vielfalt der Einsatzorte eine maximale Breite von Kompetenzen zu fördern. Wer soll eine Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit steuern? Wer trägt die Kosten? Gibt es bereits Konzepte der Zeitarbeitsunternehmen? Die Publikation des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) nimmt sich dieses bislang in Wissenschaft und Praxis vernachlässigten Forschungsfeldes an. Die BIBB-Publikation „Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit - Potenziale und Grenzen“ (Hrsg.: Gesa Münchhausen) umfasst 276 Seiten. ISBN-Nr.: 3-7639-1091-3. Z direkt!

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