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Ausgabe 1/2006:

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|2 3| Trends Der

|2 3| Trends Der iGZ-Fragebogen zu Zeit & Arbeit Zeit und Arbeit – ein Begriffspaar voller Gemeinsamkeiten und Gegensätze. Die Ansichten wechseln nicht nur mit dem Zeitgeist, sondern variieren auch individuell sehr stark: Wieso erscheint eigentlich „Arbeitslosigkeit“ als bedauernswert, während „Zeitlosigkeit“ geradezu als Prädikat gilt? Mit unserem frageZeichen geben wir Menschen, die in der Arbeitswelt etwas zu sagen haben die Möglichkeit, ihre individuelle Sicht auf Zeit und Arbeit zu schildern. Den berühmten FAZ-Fragebogen,„den der Schriftsteller Marcel Proust in seinem Leben gleich zweimal ausfüllte“, haben wir als Anstoß genutzt. Heute: Der iGZ-Bundesvorsitzende Volker Homburg. Zum ersten Mal. Volker Homburg 1.) Für Einstein war die Zeit relativ. Was bedeutet für Sie Zeit? Zeit ist Leben – begrenzt, veränderlich, sensibel, historisch und immer wieder neu beginnend. 2.) Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitsplatz erinnern? Gern. Zeitungsausträger war eine praktische, allmorgendlich erfrischende und dienstleistungsorientierte Tätigkeit für mich. 3.) Eine Armbanduhr…ist ein modisches Accessoire, ist mein Schrittmacher, ist ein notwendiges Übel, trage ich nicht. Eine Armbanduhr ist eine Fessel am Arm, deshalb trage ich eine Taschenuhr. 4.) Welche Arbeit macht Ihnen am meisten Spaß? Zeitarbeit macht mir am meisten Spaß. In ihr kann ich von meinen drei Berufen – Bundesbahnbeamter, Sozialpädagoge und Kaufmann – eine gelungene Symbiose herstellen: organisieren, kommunizieren, sozial verantwortlich und Impressum HERAUSGEBER: iGZ – Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e. V. iGZ-Bundesgeschäftsstelle Erphostraße 56 48145 Münster redaktion@z-direkt.de www.z-direkt.de VERANTWORTLICH: Bundesgeschäftsführer RA Werner Stolz REDAKTION UND KOORDINATION: Marcel Speker TEXTE: Dr. Jenny Rohlmann, Marcel Speker und wie gekennzeichnet FOTOS: IWG Bonn, Dr. Jenny Rohlmann, Büro Karl Schiewerling MdB, Marcel Speker, Westfälische Wilhelms-Universität FOTOSTRECKE „WALZ“: Idee: Marcel Speker Fotoregie: Dr. Roland Börner Fotograf: Wolf-Müller Funke Bildbearbeitung: Irina Klass, Silvia Apken wirtschaftlich handeln sowie mich selber weiterentwickeln. 5.) Was denken Sie, wenn Sie die Bemerkung „keine Zeit“ hören? „Keine Zeit“ ist eine viel zu oft genutzte Floskel, die auch ich mal mehr mal weniger benutze und mich darüber ärgere. 6.) Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Leben und Arbeit? Zwischen Leben und Arbeit besteht eine widersprüchliche Beziehung. Der Wert der einen Seite ist tendenziell erst aus dem Blickwinkel der anderen Seite in seiner inneren Bedeutung für den Menschen richtig zu erfassen. 7.) Wenn Zeit käuflich wäre… Ist Zeit nicht schon käuflich? Und steuert die Entwicklung nicht hin auf den Verlust von Zeitempfinden? Solche Überlegungen erfüllen mich mit Sorge. 8.) Die Physik definiert Arbeit als Kraft mal Weg. Was überwiegt bei Ihnen: Die Kraft oder der Weg? Kraftvoll mache ich mich auf den Weg. Vom ersten Schritt an inspirieren mich die Eindrücke des Wegesrands und setzen bei mir neue Kräfte frei. KONZEPT: Burchard-Hobe MEDIEN, Dr. Jenny Rohlmann, Marcel Speker SATZ, GESTALTUNG UND LAYOUT: Dr. Börner & Partner INTEGRATIVE KONZEPTE Rudolf-Diesel-Straße 26 49479 Ibbenbüren DRUCK: IVD – Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH Wilhelmstraße 240 49475 Ibbenbüren 2006: AM ARBEITSMARKT NICHTS NEUES Das Ergebnis ist ernüchternd: Ohne zusätzliche beschäftigungspolitische Impulse ist auf mittlere Sicht kein spürbarer Rückgang der Arbeitslosigkeit zu erwarten, so lautet das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Eine Gegenüberstellung des zukünftigen Arbeitskräfteangebots und Arbeitskräftebedarfs zeige, dass in den nächsten Jahren weiterhin mit hoher Unterbeschäftigung zu rechnen sei. Bleiben Impulse aus, so kann lediglich die Bevölkerungsentwicklung eine Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt herbeiführen: Erst im folgenden Jahrzehnt werden die demografische Entwicklung und der Anstieg der Erwerbstätigkeit die Arbeitslosigkeit deutlich vermindern: Bis 2020 könnte sich die Unterbeschäftigung halbieren, ist der Langfristprojektion des IAB zu entnehmen. Ohne verstärkte Bildungsanstrengungen bestehe jedoch die Gefahr, dass es zu einem Fachkräftemangel bei immer noch hoher Arbeitslosigkeit kommt, warnen die Arbeitsmarktforscher. In Westdeutschland wirkt sich der Rückgang der Bevölkerung erst ab dem Jahr 2020 auf den Arbeitsmarkt aus. Aufgrund eines wachsenden Arbeitskräftebedarfs sinke die Arbeitslosigkeit im Westen Deutschlands aber bereits früher, so die IAB-Studie. Bis 2010 gehe die Arbeitslosigkeit allerdings nur in geringem Umfang zurück, erst danach beschleunige sich der Abbau der Unterbeschäftigung. Für Ostdeutschland lassen die Simulationsrechnungen des IAB bis zum Jahr 2010 eher einen Anstieg als einen Rückgang der Arbeitslosigkeit erwarten. Und auch konkret für 2006 können die Wissenschaftler nur einen sehr bescheidenen Silberstreif am Horizont vorhersagen: Die Zahl der registrierten Arbeitslosen wird im Jahresdurchschnitt 2006 bei 4,82 Millionen liegen, so die aktuelle Arbeitsmarktprojektion des IAB. Für das Jahr 2005 zeichne sich ein Jahresdurchschnitt von 4,88 Millionen Arbeitslosen ab. Das Forschungsinstitut geht davon aus, dass sich die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung in Deutschland im Jahr 2006 fortsetzen wird und rechnet mit einem preisbereinigten Wirtschaftswachstum von 1,25 Prozent. Laut IAB-Studie nimmt die Erwerbstätigkeit um 60.000 Personen zu. Die einzelnen Beschäftigungsformen würden sich aber nach wie vor sehr unterschiedlich entwickeln. Die Zahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen sowie der geringfügig Beschäftigten steige weiter. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dagegen sinke, wenn auch schwächer als 2005. Für die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erwartet das IAB im Jahr 2006 eine Abnahme um rund 200.000. Im Jahr 2005 betrage der Rückgang sogar 350.000 Personen. Risiken wie Chancen spiegeln eine untere und eine obere Variante der IAB- Arbeitsmarktprojektion wider. So würde ein schwächeres Wirtschaftswachstum von nur 0,75 Prozent, zum Beispiel infolge weiterer Ölpreissteigerungen und schwächerer Weltkonjunktur, die Beschäftigungszunahme merklich verringern und den Abbau der Arbeitslosenzahl verhindern. Eine spürbare 270.000 250.000 350.000 330.000 310.000 290.000 + 30.000 + 10.000 390.000 370.000 Beschleunigung der wirtschaftlichen Dynamik mit einem Wirtschaftswachstum von 1,75 Prozent, beispielsweise infolge von stärkeren weltwirtschaftlichen Impulsen, würde hingegen die Beschäftigungsentwicklung merklich verbessern, insbesondere im Bereich sozialversicherungspflichtiger Tätigkeiten. Zwar würde auch dann keine erhebliche Besserung am Arbeitsmarkt erzielt, aber die Arbeitslosenzahl wäre immerhin um fast 100.000 Personen geringer als im Vorjahr. Arbeitsmarkt stagniert – Zeitarbeit steigt 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Z direkt! Z direkt!

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